Insidern zufolge dürfen einige Mitarbeiter von Deepseek, die an der Entwicklung von KI-Modellen beteiligt sind, nicht mehr frei ins Ausland reisen und mussten ihre Pässe abgeben.
Die Regierung der Provinz Zhejiang, in der die Muttergesellschaft von Deepseek ansässig ist, überprüft zudem potenzielle Investoren vor einem Treffen mit dem Management, berichtet The Information. Dahinter steckt vermutlich die Angst vor Datenlecks und/oder Übernahmen.
Die Maßnahme passt nicht so recht zum Underdog-Image des Start-ups, das seine Modelle als Open Source veröffentlicht hat und sich für die freie Verbreitung von KI-Modellen ausspricht. Es ist unklar, ob das Management von Deepseek hier Anweisungen der chinesischen Regierung umsetzt.
Seit dem Durchbruch mit R1 wurde Deepseek-CEO Liang Wenfeng zu Treffen mit Chinas Führung eingeladen und lokale Regierungen integrieren Deepseeks Open-Source-Modelle in ihre Infrastruktur.
Unklar ist, wie viele Mitarbeiter von den Reisebeschränkungen betroffen sind. Deepseek beschäftigt insgesamt rund 130 Mitarbeiter, bei der Muttergesellschaft High-Flyer, einem Hedgefonds, sind es rund 200.
China macht bei KI die Schotten dicht
Schon zuvor berichtete das Wall Street Journal, dass chinesische Behörden führenden KI-Unternehmern und Forschern von Reisen in die USA abraten. Hintergrund sind Pekings wachsende Sorgen um die nationale Sicherheit und wirtschaftliche Prioritäten im KI-Sektor.
Befürchtet wird, dass chinesische KI-Experten auf Auslandsreisen vertrauliche Informationen preisgeben, Technologie an US-Unternehmen verloren gehen oder Führungskräfte als Druckmittel festgehalten werden könnten.
Es gibt zwar kein direktes Reiseverbot, aber deutliche Vorgaben der Behörden. Führungskräfte von KI-Unternehmen und anderen strategisch sensiblen Branchen sollen nur noch in dringenden Fällen in die USA oder zu US-Verbündeten reisen.