Anthropic führt mit dem "Max Plan" ein neues Premium-Abo für seine Claude-Modelle ein – wie schon zuvor OpenAI.
Anthropic bietet ab sofort einen neuen „Max Plan“ für Nutzer seiner Claude-Modelle an. Laut Anthropic richtet sich das Angebot an Personen, die mit Claude längere Konversationen führen, große Dokumente bearbeiten oder komplexe Daten auswerten. Zusätzlich zum höheren Nutzungskontingent erhalten Max-Nutzer bevorzugten Zugang zu den neuesten Claude-Versionen und Funktionen.
Der Max Plan umfasst zwei Preisstufen. Für 100 US-Dollar pro Monat erhalten Nutzer das Fünffache des bisherigen Pro-Kontingents. Die höhere Stufe kostet 200 US-Dollar monatlich und bietet zwanzigmal so viele Nutzungsressourcen wie der Pro-Tarif.
Beide Varianten sind ab sofort in allen Regionen verfügbar, in denen Claude angeboten wird. Die Anmeldung ist unter claude.ai/upgrade möglich, weitere Informationen bietet die Preisseite von Anthropic.
Anthropic folgt OpenAI bei der Preisgestaltung
Im Dezember 2024 hatte OpenAI sein eigenes 200-Dollar-Angebot eingeführt. Der "ChatGPT Pro"-Tarif bietet uneingeschränkten Zugang zur Pro-Version des neuen o1-Modells, das laut OpenAI bei komplexen Aufgaben wie Programmierung, Data Science und Rechtsanalyse deutlich bessere Ergebnisse liefert als frühere Versionen. Nutzer erhalten dabei Zugriff auf mehr Rechenleistung.
OpenAI verfolgt darüber hinaus langfristig wohl eine deutlich aggressivere Preisstrategie: Künftig könnten sogar KI-Agenten für bis zu 20.000 US-Dollar pro Monat angeboten werden – für Aufgaben, die bisher von hoch bezahlten Fachkräften erledigt wurden. Selbst der aktuelle 200-Dollar-Plan sei laut OpenAI-CEO Sam Altman nicht profitabel. Langfristig plant das Unternehmen, die Preisgestaltung stärker an der tatsächlichen Nutzung auszurichten.
Anthropic setzt mit dem Max Plan nun ein ähnliches Signal: Wer Claude intensiv nutzt, soll entsprechend mehr zahlen – und mehr bekommen.
Zwar bieten beide Unternehmen derzeit noch primär feste Tarife, doch wenn sich KI-Dienste als so nützlich erweisen, dass sie tatsächlich menschliche Arbeit ersetzen, könnten die Preise künftig stärker an der tatsächlichen Rechenleistung und Modellauslastung sowie an ihrer Wertschöpfung orientiert werden statt an einfachen Flatrates. Das dürfte starke Preissteigerungen zur Folge haben.