In der Episode "USS Callister" der aktuellen Staffel der dystopischen Sci-Fi-Serie "Black Mirror" sperrt ein Programmierer Menschen in der Virtual Reality ein. Jetzt droht eine ganze Serie zum Thema.
Es ist vielleicht die fieseste VR-Erzählung der jüngeren Zeit und selbst für Black-Mirror-Verhältnisse ein perverses Szenario: Das Programmier-Genie Robert Daly ist Inhaber der Virtual-Reality-Spieleschmiede "Callister". Sein Studio entwickelt ein VR-Multiplayerspiel.
Auf seinem Heimserver taucht Daly in eine modifizierte Version des VR-Spiels ein, das er so umgestaltet hat, dass es seiner Lieblingsserie, einem Star-Trek-Klon, gleicht.
Dalys gemeine Masche: Seine Mitspieler sind keine Internetkumpels, sondern DNA-Klone seiner Arbeitskolleginnen und Arbeitskollegen.
An den Klonen lebt Daly seine Machtfantasien aus und scheucht sie umher wie ein Diktator - inklusive Foltermethoden. Die Klone wiederum wissen um ihre Inhaftierung, fühlen wie echte Menschen und kämpfen um ihre Freiheit.
Die Erzählung kam so gut an, dass sie bei der aktuellen Emmy-Verleihung drei Preise gewinnen konnte, unter anderem für den besten TV-Film. Der Emmy ist neben dem Oscar der wichtigste Preis der US-Bewegtbildindustrie.
Geschrieben wurde das Drehbuch von Black-Mirror-Produzent Charlie Brooker. Der äußerte sich nach der Preisverleihung zu einer eigenständigen Callister-VR-Serie: "Sag niemals nie."
Seine Koproduzentin Annabel Jones zitiert Variety mit den Worten: "Das Gegenteil von nie: Für immer!" Ein bisschen kryptisch, aber nein klingt anders. Gerüchte zur eigenständigen Callister-Serie gab es bereits Anfang des Jahres.