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Ein neuer Dienst verbindet Echo-Geräte von Menschen mit Sehbeeinträchtigungen direkt mit einer Helpline. Wie funktioniert der Anruf ohne Telefon?

Amazons Sprachassistentin Alexa soll künftig Menschen mit Sehkraftverlust besser unterstützen. In Kooperation mit dem Royal National Institute of Blind People (RNIB) führt Amazon eine neue Funktion für Nutzer in Großbritannien ein. Per Sprachbefehl stellt die Sprach-KI eine direkte Verbindung zur Beratungsstelle der RNIB her.

Alexa: Schnelle Hilfe für Sehbeeinträchtigte

Der Sprachbefehl „Alexa, rufe RNIB Helpline“ leitet künftig einen direkten Anruf von allen Alexa-fähigen Geräten zur Beratungs- und Hilfestelle des Instituts her. Blinde und sehbehinderte Menschen können so nach der Ersteinrichtung sofort über einen Smart Speaker wie Echo 4 (Test) mit einem Berater sprechen, ohne vorher ein Telefon berühren oder es mit einem Alexa-Gerät koppeln zu müssen.

Von der Helpline aus werden sie je nach Anliegen an den für sie infrage kommenden Dienst weitergeleitet. Seit Ausbruch der Pandemie unterstützt die Beratungsstelle Anrufer mit Informationen und Hilfestellungen zur aktuellen Lage.

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Laut Jamie Dormandy, Leiter der Beratungsabteilung bei RNIB, habe die Helpline im vergangenen Jahr lebenswichtige Unterstützung geboten und wolle das auch nach einem möglichen Ende der Restriktionen weiterführen.

„Die Aufrechterhaltung von Verbindungen mit anderen war in Zeiten von Einschränkungen und Abriegelungen besonders wichtig", sagt Dormandy. Durch die Kooperation mit Amazon und Alexa (Guide) bekämen Nutzer beinahe unmittelbaren Zugang zu RNIB-Diensten, Diskussions- und Selbsthilfegruppen, Beratung mit praktischer oder emotionaler Unterstützung sowie Hilfestellungen im Umgang mit Social Distancing und sozialen Medien.

Die neue Funktion ist die Weiterführung einer Kooperation aus dem letzten Jahr, die es Alexa-Nutzern erstmals möglich machte, verifizierte Informationen über das RNIB zum Leben mit Sehbehinderung abzurufen. Das Institut wies in der Vergangenheit mehrmals darauf hin, dass eigenen Untersuchungen zufolge Sehbehinderungen immer noch eine Barriere für den Zugang zum Internet darstellen würden.

Sprachassistenten wie Alexa oder der Google Assistant (Guide) seien eine große Chance, den Zugang zu Online-Diensten für Menschen mit Sehbeeinträchtigung zu erleichtern.

Alexa-Hilfedienste bislang nicht in Deutschland verfügbar

Die Helpline des Royal National Institute of Blind People ist in England, Wales, Schottland, der Isle of Man und Nordirland tätig. Einen vergleichbaren Dienst gibt es in Deutschland nicht. In den USA etablierte Amazon letztes Jahr einen Service, der vor allem während der Pandemie Familien unterstützen soll, die räumlich voneinander getrennt leben.

Empfehlung

Über Alexa Care Hub sollen sich Familienmitglieder aus der Ferne leichter um Eltern und Verwandte kümmern können. Dabei wird eine Verbindung zwischen ihren Alexa-Geräten hergestellt. Der Empfänger erhält regelmäßig Mitteilungen über Aktivitäten der „überwachten“ Person.

Was sich auf den ersten Blick nach einem Spionage-Tool anhört, wird am Beispiel eines erwachsenen Mannes und seiner älteren Mutter deutlicher. Der Sohn erhält Aktivitätsmeldungen ohne persönlichen Inhalt und soll so lediglich sehen, dass die Mutter aktiv und wohlauf ist.

Vermelden die Alexa-Geräte im Haus der Mutter über einen längeren Zeitraum keine Aktivität, wird der Sohn ebenfalls benachrichtigt und kann sofort nach dem Rechten sehen. Zudem gibt es eine speziell eingerichtete Notrufleitung, die auf den Sprachbefehl „Alexa, ruf Hilfe reagiert“ und im Bedarfsfall den Krankenwagen ruft. Der Sohn erhält als Notfallkontakt natürlich ebenfalls eine Meldung auf die Alexa-App.

Titelbild: Amazon, Quelle: RNIB

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Josef schreibt für THE DECODER über Robotik, autonomes Fahren, vernetzte Städte und smarte Geräte. Träumt von einem Smart Home, in dem sämtliche Sprachassistenten friedlich koexistieren.
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