Amazon startet mit "Interests" einen KI-gestützten Dienst, der Produkte basierend auf persönlichen Interessen und Hobbys vorschlägt.
Der Assistent arbeitet mit natürlichsprachlichen Eingaben und nutzt ein nicht näher genanntes Sprachmodell, um alltägliche Formulierungen in Such-Attribute zu übersetzen. Nutzer:innen können beispielsweise nach "Brau-Werkzeugen für Kaffeeliebhaber" oder "Geduldspiele aus Holz oder Metall" suchen, woraufhin das System relevante Produkte aus dem Amazon-Sortiment filtert.
Die neue Funktion ist über den "Me"-Tab in der Amazon Shopping-App zugänglich. Nutzer:innen können mehrere Interessensprofile anlegen und diese nachträglich verfeinern - etwa durch Angaben zu gewünschten Materialien, Farben oder Preislimits. Ein Beispiel wäre die Suche nach "romantischer und verspielter Heimdekoration unter 100 Dollar".

Teil einer umfassenden KI-Strategie
Die Einführung von "Interests" ist Teil einer breiteren KI-Initiative bei Amazon. Wie Amazon-CEO Andy Jassy bekanntgab, entwickelt das Unternehmen derzeit etwa 1.000 KI-Anwendungen gleichzeitig. Parallel teste Amazon auch einen auf Gesundheit spezialisierten KI-Chatbot namens "Health AI", der medizinische Fragen beantworten und Behandlungsoptionen vorschlagen soll.
Die neuen KI-Funktionen sollen auch in die nächste Generation des digitalen Assistenten Alexa, genannt Alexa+, einfließen. Andrew Bell, E-Commerce-Manager bei Amazon, erwartet, dass Alexa+ je nach Anfrage auf verschiedene spezialisierte KI-Systeme wie Health AI oder den Shopping-Assistenten Rufus zugreifen wird.
"Interests" ist zunächst nur für eine kleine Gruppe von US-Kund:innen in der Amazon Shopping App und der mobilen Website verfügbar. Amazon plant, den Zugang in den kommenden Monaten für alle US-Nutzer:innen zu öffnen.
Zuletzt hatte Amazon ein Reasoning-Modell in seiner Nova-Serie vorgestellt. Denkbar ist, dass eine kleinere Ausgabe dieser Reihe die Grundlage für das Interests-Feature bildet.