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Der Cloud-Riese Amazon entwickelt die dritte Generation seiner KI-Chips und investiert Milliarden in das KI-Startup Anthropic. Beides soll die Abhängigkeit von Nvidia-Chips reduzieren.

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Amazon treibt die Entwicklung seiner eigenen KI-Chips mit Hochdruck voran. Wie Bloomberg berichtet, arbeitet ein Entwicklerteam in Austin, Texas, an der dritten Generation des hauseigenen KI-Chips Trainium2, der die Abhängigkeit von Nvidia-Prozessoren reduzieren soll.

Der neue Chip soll laut Amazon die vierfache Leistung und dreifache Speicherkapazität seines Vorgängers bieten. Das Besondere: Die Ingenieure haben die Anzahl der Chips pro Box von acht auf zwei reduziert und die Verkabelung durch Leiterplatten ersetzt - ein Schritt zu mehr Effizienz und einfacherer Wartung.

Software als Achillesferse

Laut Bloomberg steht Amazon aber vor allem bei der Softwareentwicklung vor großen Herausforderungen. Während Nvidia mit ausgereiften Software-Tools punktet, die den Kunden einen schnellen Einstieg ermöglichen, steckt Amazons Software-Suite Neuron SDK noch in den Kinderschuhen. Und selbst wenn Amazons Software einfach zu bedienen wäre, könne der Wechsel von Nvidia zu Amazon Hunderte von Entwicklungsstunden verschlingen.

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Um diese Lücke zu schließen, geht Amazon neue Wege: Der Konzern investiert bis zu 8 Milliarden US-Dollar in das KI-Startup Anthropic. Im Gegenzug verpflichtet sich Anthropic, verstärkt auf Amazon-Chips zu setzen. Anthropics Ingenieure sollen eng mit dem AWS-Team von Annapurna Labs, der Chip-Einheit von Amazon, zusammenarbeiten.

"Wir sind besonders vom Preis-Leistungs-Verhältnis der Amazon Trainium-Chips beeindruckt", wird Tom Brown, Chief Compute Officer bei Anthropic, von Bloomberg zitiert. "Wir haben ihren Einsatz in einem immer breiteren Spektrum von Workloads stetig ausgeweitet."

Amazons KI-Geschäft ist das Cloud-Geschäft

Die Partnerschaft mit Anthropic ist für Amazon von strategischer Bedeutung: Anthropic wird Amazon Web Services (AWS) als primären Cloud-Anbieter nutzen und seine KI-Modelle auf Amazons Trainium- und Inferentia-Chips trainieren und ausführen.

Die Investition in Anthropic sollte sich so an der Börse auszahlen: Da ein guter Teil der Anthropic-Investition in Amazons Cloud-Wachstum fließt und schnelles Cloud-Wachstum zu einer höheren Bewertung an der Börse führt, könnte Amazon seine Marktkapitalisierung steigern - vorausgesetzt, der KI-Boom hält an.

Amazons eigene KI-Entwicklung scheint dagegen zu stagnieren. Gerüchten zufolge sollte das Modell "Olympus" die Modelle von Anthropic bis Sommer 2024 übertreffen. Bislang wurden diese Modelle jedoch nicht einmal offiziell angekündigt.

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Zusammenfassung
  • Amazon entwickelt mit dem Trainium2 die nächste Generation seiner KI-Chips. Der neue Chip soll die vierfache Leistung und dreifache Speicherkapazität seines Vorgängers bieten und Nvidia Konkurrenz machen.
  • Amazon investiert bis zu 8 Milliarden US-Dollar in das KI-Startup Anthropic. Im Gegenzug verpflichtet sich Anthropic, verstärkt auf Amazon-Chips zu setzen und Amazon Web Services (AWS) als primären Cloud-Anbieter zu nutzen.
  • Da ein Teil der Anthropic-Investition in Amazons Cloud-Wachstum fließt und Cloud-Umsätze an der Börse höher bewertet werden, könnte Amazon seine Marktkapitalisierung steigern.
Quellen
Online-Journalist Matthias ist Gründer und Herausgeber von THE DECODER. Er ist davon überzeugt, dass Künstliche Intelligenz die Beziehung zwischen Mensch und Computer grundlegend verändern wird.
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