Anthropic hat mit dem Model Context Protocol (MCP) eine Open-Source-Initiative veröffentlicht, der KI-Systemen den Zugriff auf verschiedenste Datenquellen ermöglichen soll. Damit soll die Nutzung von Kontextinformationen für KI-Modelle vereinfacht werden.
Wie das Unternehmen mitteilt, soll MCP eine universelle Schnittstelle zwischen KI-Assistenten und verschiedenen Datenquellen wie Content-Repositories, Business-Tools und Entwicklungsumgebungen schaffen. MCP soll diese unterschiedlichen Datensilos über ein einheitliches Protokoll zugänglich machen.
"Wir bauen eine Welt, in der KI mit jeder Datenquelle über ein einziges, elegantes Protokoll verbunden ist - MCP ist der universelle Übersetzer", schreibt Alex Albert, Head of Claude Relations bei Anthropic.
Architektur folgt Client-Server-Modell
Das Protokoll basiert auf einer Client-Server-Architektur. Entwickler können ihre Datenquellen über MCP-Server bereitstellen oder KI-Anwendungen (MCP-Clients) entwickeln, die sich mit diesen Servern verbinden. Anthropic stellt bereits vorgefertigte MCP-Server für populäre Unternehmenssysteme wie Google Drive, Slack, GitHub, Git, Postgres und Puppeteer zur Verfügung. Eine Anleitung gibt es hier.
Mit Block und Apollo haben bereits erste Unternehmen MCP in ihre Systeme integriert. Entwicklungswerkzeug-Anbieter wie Zed, Replit, Codeium und Sourcegraph arbeiten laut Anthropic ebenfalls an der Integration des Protokolls.
Fokus zunächst auf lokalen Verbindungen
Derzeit unterstützt MCP nur lokale Verbindungen – Server müssen auf dem eigenen Rechner laufen. Wie Anthropic mitteilt, ist aber bereits Remote-Server-Support mit unternehmenstauglicher Authentifizierung in Entwicklung, damit Teams ihre Kontextquellen organisationsweit sicher teilen können.
Das Unternehmen betont den Open-Source-Charakter der Initiative und lädt Entwickler ein, eigene MCP-Server zu implementieren und zum Protokoll beizutragen. Für Entwickler stehen bereits SDKs für Python und TypeScript zur Verfügung.