Apple arbeitet an einer komplett überarbeiteten Version von Siri mit fortgeschrittenen Sprachmodellen. Doch der Launch liegt noch in weiter Ferne - erst 2026 soll die neue Version verfügbar sein.
Wie Bloomberg berichtet, entwickelt Apple derzeit eine deutlich verbesserte Version seines digitalen Assistenten Siri. Die intern als "LLM Siri" bezeichnete Version soll menschenähnlichere Gespräche ermöglichen und komplexere Anfragen verarbeiten können.
Wie wir bereits im Mai dieses Jahres berichteten, plant Apple schon seit einiger Zeit ein "LLM-Siri", scheint sich aber viel Zeit damit zu lassen. Nach Angaben von Bloomberg soll die neue Version erst 2025 angekündigt werden und frühestens im Frühjahr 2026 - also in etwa eineinhalb Jahren - für Nutzer verfügbar sein.
Das neue Siri wird auf fortgeschrittenen Large Language Models (LLMs) basieren und soll echte Gespräche ermöglichen. Außerdem verspricht Apple eine präzisere Steuerung von Apps durch erweiterte "App Intents".
Langsamer Start in die KI-Ära
Apple ist mit seiner KI-Strategie vergleichsweise langsam unterwegs. Während Google und OpenAI bereits einen fortgeschrittenen Sprachmodus anbieten, der natürliche Gespräche ermöglicht, hinkt Apple technologisch hinterher.
Die Technologie hinter der kürzlich vorgestellten Apple Intelligence Platform basiert auf kleineren Modellen, die für Aufgaben abgestimmte Adapter einsetzen - also spezialisierten generativen KI-Modellen für bestimmte Aufgaben. Ein großes Sprachmodell wie GPT-4 fehlt Apple bisher.
Auf X wird bereits diskutiert, ob Apple nicht besser die KI-Firma Anthropic kaufen sollte, um einen möglichen technologischen Rückstand aufzuholen. Der ehemalige Siri-Mitbegründer Dag Kittlaus sieht in der Entwicklung von KI sogar ein "existenzielles Risiko" für Apple.
Dass Apple mit der LLM-Siri langsamer agiert, könnte auch technische Gründe haben. Die Sprachmodi von Google und OpenAI antworten zwar flüssig und oft passend. Sie sind aber nicht in der Lage, Aktionen auf Basis eines Nutzerbefehls auszuführen - und das ist das typische Einsatzgebiet von Siri.
Diese manchmal auch als agentische KI bezeichnete Systematik benötigt noch Zeit, um zuverlässig zu funktionieren - vielleicht spielt Apple bereits mit dem nächsten KI-Horizont. Auch Amazons Alexa soll in einem ähnlichen Einsatzszenario bereits die Grenzen aktueller Sprachmodelle erreicht haben.
Schrittweise Integration geplant
Laut Bloomberg testet Apple die neue Siri-Version derzeit als separate App auf iPhones, iPads und Macs. Langfristig soll die Technologie die bestehende Siri-Oberfläche komplett ersetzen.
Bis dahin plant Apple einige Zwischenschritte: Bereits im kommenden Monat soll ChatGPT in Apple Intelligence integriert werden. Später sollen weitere Chatbots wie Google Gemini folgen.
Die neue Siri-Version soll dann alle diese Fähigkeiten direkt integrieren - mit besonderem Fokus auf Datenschutz. Apple könnte aber weiterhin Zugriff auf spezialisierte KI-Systeme von Drittanbietern anbieten.
Ein Apple-Sprecher wollte die Berichte auf Anfrage von Bloomberg nicht kommentieren.