Apple plant ein Tischgerät mit Roboterarm, das durch generative KI eine eigene Persönlichkeit erhalten soll. Das Projekt könnte den Einstieg des Unternehmens in den Robotikmarkt markieren.
Laut einem Bericht von Mark Gurman für Bloomberg entwickelt das Unternehmen eine menschenähnliche Schnittstelle auf Basis generativer KI, die dem Roboterarm eine Persönlichkeit verleihen soll.
Diese KI-Persönlichkeit soll sich von Apples bekanntem digitalen Assistenten Siri unterscheiden. Sie könnte auf dem Tischprodukt und anderen zukünftigen Apple-Robotikgeräten laufen, heißt es. Ein erfolgreiches Robotikgerät könnte Apple helfen, in den Smart-Home-Markt einzusteigen
Tischgerät als Testfall
Der Roboterarm ist Teil eines größeren Projekts: Apple plant ein Tischgerät mit dem Codenamen J595. Dieses soll ein großes, iPad-ähnliches Display mit Kameras und einer Basis mit dem Roboterarm kombinieren. Das Gerät wird voraussichtlich um 2026 oder 2027 auf den Markt kommen, so Gurman.
Der Roboterarm soll alltägliche Probleme lösen. Er könnte etwa den Bildschirm des Geräts in Richtung des Nutzers schwenken, um Videokonferenzen oder das Durchsuchen von Rezepten zu erleichtern. Das wäre besonders nützlich, wenn die Hände des Nutzers anderweitig beschäftigt sind.
Die künstliche Intelligenz spielt eine zentrale Rolle bei der Entwicklung des Roboterarms. Sie soll nicht nur die Bewegungen steuern, sondern auch die Interaktion mit dem Nutzer ermöglichen. Apple will dabei auf seine Expertise in Bereichen wie Sensortechnologie, fortschrittliche Siliziumchips und Hardware-Engineering zurückgreifen.
Apple muss dafür laut Gurman Hardware entwickeln, die sich erfolgreich durch unübersichtliche Räume bewegen kann. Zudem wird die Technologie zunächst kostspielig sein, sowohl in der Herstellung als auch für den Verbraucher.
Die Entwicklung des Roboterarms wird von Kevin Lynch geleitet, Apples Vice President für Technologie. Er arbeitet mit Robotik-Teams in der Hardware-Engineering-Abteilung zusammen und hat kürzlich Top-Experten von Institutionen wie dem Technion in Israel eingestellt.
Zukunftsperspektiven
Der Roboterarm könnte für Apple der Einstieg in einen neuen Markt sein. Wenn das Projekt erfolgreich ist, plant das Unternehmen, in Zukunft auch mobile Roboter und möglicherweise sogar humanoide Modelle zu entwickeln.
Apple hat laut Bloomberg die Entwicklung von persönlichen Robotern ins Auge gefasst, nachdem das Autoprojekt des Unternehmens gescheitert ist. Im größeren Kontext ist das Robotik-Szenario nach dem abgesagten Apple Car, der wenig erfolgreichen AR-Brille Vision Pro und generativer KI mit Apple Intelligence wohl die nächste große Wette, mit einer neuen Produktkategorie das eigene Wachstum zu sichern.