Autoren HubMatthias Bastian
Microsoft pumpt die nächsten Milliarden in generative KI. Das Unternehmen investiert 3,3 Milliarden Dollar in ein Cloud- und KI-Rechenzentrum sowie ein KI-Innovationslabor in Wisconsin. Ziel sei es, KI zu demokratisieren und neue Geschäftsmöglichkeiten zu schaffen, sagte CEO Satya Nadella. Microsoft-Vizepräsident Brad Smith kündigt an, gemeinsam mit lokalen Partnern mehr als 100.000 Menschen in KI-Fähigkeiten auszubilden. Darüber hinaus richtet Microsoft an der University of Wisconsin-Milwaukee das landesweit erste KI-Innovationslabor ein, das sich auf die Fertigung konzentriert. Die Investition folgt Milliardeninvestitionen in die KI-Infrastruktur in Deutschland, Spanien, Südostasien und Japan mit einem Gesamtvolumen von rund zwölf Milliarden US-Dollar.
Die Regierung von Singapur will ein großes KI-Sprachmodell mit den Werken einheimischer Autoren trainieren, stößt dabei aber auf den Widerstand der Schriftsteller. Die Regierung hat um Erlaubnis gebeten, veröffentlichte Texte für das 52 Millionen Dollar teure National Multimodal LLM Programme (NMLP) verwenden zu dürfen. Viele Autoren und Verlage lehnen dies ab, da Fragen der Vergütung und des Urheberrechts ungeklärt sind. Sie befürchten einen Missbrauch ihrer Werke durch KI. Ohne ihre Zustimmung müsste das NMLP auf Inhalte geringerer Qualität zurückgreifen, was die Leistungsfähigkeit des Modells beeinträchtigen könnte. Weltweit wehren sich Autoren zunehmend dagegen, dass ihre Texte ungefragt und unbezahlt für das KI-Training verwendet werden. Zuletzt haben acht große US-Verlage OpenAI und Microsoft wegen Urheberrechtsverletzung verklagt. OpenAI und andere KI-Unternehmen schließen derzeit vorauseilend intransparente Verträge mit ausgewählten Verlagen ab, um wohl für zukünftige KI-Modelle besser abgesichert zu sein.
Die US-Regierung erwägt neue Exportbeschränkungen für fortschrittliche KI-Modelle, um den Zugang Chinas und Russlands zu begrenzen. Laut Quellen der Japan Times prüft das Handelsministerium Beschränkungen für proprietäre KI-Modelle, deren Software und Trainingsdaten geheim sind. Das soll verhindern, dass US-Gegner die Modelle für Cyberangriffe oder biologische Waffen nutzen. Als Kriterium könnte die für das Training benötigte Rechenleistung dienen. Bisher können US-Firmen wie OpenAI ihre Modelle uneingeschränkt verkaufen. Die geplanten Kontrollen ergänzen bisherige Maßnahmen wie Exportverbote für KI-Chips. Sie würden die Backend-Software, nicht aber die Endanwendungen wie ChatGPT betreffen. Experten bezweifeln jedoch die Umsetzbarkeit angesichts der rasanten KI-Entwicklung. China liegt laut Schätzungen zudem nur zwei Jahre hinter den USA zurück. Die chinesische Botschaft kritisierte die Pläne als wirtschaftlichen Zwang.