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Luminar zeigt eine neue Design-Linie für seine Lidar-Sensoren. Öffnet "Blade" autonomem Fahren die Tür in die private Welt?

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Luminar Technologies präsentiert in einem Presse-Event eine neuartige Design-Linie für Lidar-Sensoren. Durch Blade sollen die Laserlichtradare in autonom fahrenden Autos dezent und kostengünstig in das Fahrzeug-Design implementiert werden. Dadurch könnte autonomes Fahren auch für Hersteller von Privatfahrzeugen interessant werden.

Lidar und das Design-Problem

Um echtes autonomes Fahren zu erreichen, also Stufe 4 bis 5 nach der SAE-Norm, benötigen die Fahrzeuge neben einem leistungsstarken KI-System auch ein umfangreiches Sensor-Kit zur Umgebungserfassung. Dazu zählen Kamerasysteme, Radar- und Lidar-Sensoren. Besonders letztgenannte Sensoren waren bislang kostspielig, fragil und klobig in der Konstruktion.

Eine Skizze, die die verschiedenen Sensoren und Kameras des Waymo Driver Systems für autonomes Fahren zeigt.
Lidar-Sensoren werden oft als "Glocke" auf dem Dach platziert. Für Robo-Taxis wie dem Waymo One kein Problem, aber für Privatfahrzeuge ein No-Go. | Bild: Waymo

Das machte Lidar-Sensoren und somit autonomes Fahren an sich für den Konsumentenmarkt weitestgehend uninteressant. Preis und Design von Lidar-Sensoren dürften auch dazu beigetragen haben, dass sich Tesla und CEO Elon Musk von den branchenüblichen Sensoren abwendeten.

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Stattdessen setzt der E-Auto-Konzern ein rein Kamera-basiertes System ein. Seit Kurzem kommt Teslas Autopilot sogar ohne Radar aus, bleibt aber nach wie vor auf Stufe 2 und gilt somit als Fahrassistenzsystem.

In den vergangenen Monaten gelangen vielen Unternehmen technologische Fortschritte, die Lidar-Sensoren immer schlanker, stabiler und kostengünstiger machten. Intels Mobileye stellte auf der CES 2021 beispielsweise einen neuen Lidar-Chip vor, der nicht größer als eine Spielkarte ist. Auch Luminars Lidar-Sensoren sind mittlerweile schlank, robust und vor allem günstig in der Herstellung.

Luminar: Wir bauen das unverunfallbare Auto

Luminars Lidar „Iris“ sendet 1.550 Nanometer lange Laserlichtwellen aus. Mit dieser Länge übertrifft Luminar die branchenüblichen 905 Nanometer deutlich. Dadurch erkennt der Sensor auch kleine und schwach reflektierende Objekte in bis zu 250 Metern Entfernung. Hellere Objekte sind für Iris bis auf 500 Meter lokalisierbar.

"Wir bewegen uns auf unsere Vision zu: keine Kollisionen. Wir bauen ein Auto, das nicht mehr in einen Unfall verwickelt werden kann", sagt Luminar-CEO Austin Russel.

Um Iris auch in Fahrzeuge für Privathaushalte zu bringen, entwickelte Luminar zusammen mit NewDealDesign das Konzept "Blade". Während bei Robo-Taxis, Transportern oder Lkws das Design eine untergeordnete Rolle spielt, ist es für Sportwagen und Limousinen geradezu entscheidend. Der Lidar-Sensor wird mit Blade nahtlos in das Fahrzeug-Design eingearbeitet. Nur ein schmaler goldener Streifen an der Dachreling ist zu sehen.

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Ein Konzept für autonom fahrende Autos und Trucks mit dem Luminar Lidar-Sensor Iris im Blade-Design.
Durch das Blade-Design sind die Lidar-Sensoren nur noch als eine Art goldene Zierleiste am Dach entlang sichtbar. | Bild: Luminar

Für eine 360-Grad-Sicht bei autonom fahrenden Autos verbaut Luminar vier Lidars in einer durchgehenden Leiste. Reicht ein 120-Grad-FOV aus, sitzt Iris unter einem kleinen goldenen Rechteck oberhalb der Windschutzscheibe. Das Start-up will seine Lidars zum Preis von 1.000 US-Dollar anbieten. Später will es gar einen Stückpreis von 500 US-Dollar erreichen.

Luminar will Marktführer im autonomen Fahren werden

Zu den Partnern und Kunden von Luminar gehören schon heute Volvo, Audi, Toyota, Airbus oder SAIC Motors. Auch Pony.ai präsentierte kürzlich neue Robo-Taxis mit Luminar-Lidar. CEO Austin Russell sieht Luminar in einem Transformationsprozess. Man wolle vom führenden Lidar-Entwickler zum Marktführer im Bereich Autonomie und Sicherheit in der Automobilbranche werden.

"In der Vergangenheit haben sich Unternehmen, die autonome Fahrzeuge anbieten, ausschließlich auf Robo-Taxis konzentriert. Unser Fokus liegt darauf, die technologische Grundlage für autonomes Fahren zu schaffen, beginnend mit Fahrzeugen für Endverbraucher und über vertikale Bereiche hinweg, einschließlich Lkws und Robo-Taxis", so Russell auf Luminars Event "Studio Day".

Luminar CEO: Musks Aussagen schürten Zweifel an Lidar-Technologie

Erst kürzlich wurde ein Tesla mit Luminars Lidar-Sensoren auf einer Straße im US-Bundesstaat Florida gesichtet, nicht weit von Luminars Zentrale. Schnell kamen Spekulationen über ein mögliches Lidar-Upgrade für Tesla-Fahrzeuge auf.

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Kurz darauf kündigte der E-Autobauer allerdings Tesla Vision und den Verzicht auf Radar-Systeme an. Viel wahrscheinlicher ist es deshalb, dass Tesla die Lidars für einen Benchmark-Vergleich mit dem eigenen System einsetzt.

Ein Tesla Model Y mit Lidar-Sensoren sorgt in Florida für Aufsehen. Rückt Elon Musk vom Kurs ab und kooperiert mit Luminar?
Ein Tesla Model Y mit Lidar-Sensoren sorgte in Florida für Aufsehen.  | Bild: Grayson Brulte

Gegenüber dem Tech-Magazin The Verge lehnte es Russel ab, die Beziehung zu Tesla zu erläutern. Allerdings merkte er an, dass Luminar seine älteren Lidar-Geräte der Hydra-Serie an Kunden verkauft, die sie für Tests, Entwicklung, Datenerfassung oder Benchmarking einsetzen.

Musks heftige Kritik an Lidar-Sensoren in der Vergangenheit habe laut Russel den Zweifel an der Technologie geschürt. Musk habe bei vielen technologischen Entwicklungen recht behalten, was dazu geführt habe, dass die Leute ihm auch bei dieser Sache glaubten. Das wiederum habe es erschwert, Kunden von den Vorteilen der Lidar-Sensoren zu überzeugen. Letztendlich sei es Luminar allerdings gelungen, Lidar-Sensoren in der Branche zu etablieren.

Teslas Fahrassistenzsysteme bezeichnet der Luminar-CEO als die besten seiner Art. Allerdings habe sich Tesla mit der Bezeichnung "Full Self-Driving" selbst geschadet, da die Technologie dieses Versprechen nicht einhalten könne.

Titelbild: Luminar, Quelle: Luminar, The Verge

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Josef schreibt für THE DECODER über Robotik, autonomes Fahren, vernetzte Städte und smarte Geräte. Träumt von einem Smart Home, in dem sämtliche Sprachassistenten friedlich koexistieren.
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