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KI bei der Bundeswehr und der BWI | DEEP MINDS #16

Ein Start-up zeigt, wie autonomes Fahren den Frischwarentransport effizienter machen könnte. Wie viel schneller sind Robo-Trucks bei der Warenlieferung?

Das amerikanisch-asiatische Start-up TuSimple zeigt mit einer Testfahrt durch vier US-Bundesstaaten, wie autonom fahrende Lkws für mehr Effizienz in der Warenlieferung sorgen können. In Kooperation mit dem Frischwaren-Handelsnetzwerk The Giumarra Companies schickte das Unternehmen einen Robo-Truck mit frischen Wassermelonen von Oklahoma nach Arizona.

Über 1.500 Kilometer autonom durch die USA

Die Abholung und Anlieferung der Waren, auch als erste und letzte Meile bekannt, wurde durch einen menschlichen Fahrer durchgeführt. Die „mittlere Meile“, also den Großteil der Strecke, übernahm TuSimples KI-System. Insgesamt fuhr der Truck über 950 Meilen (1.528 Kilometer) autonom.

Eine Flotte von autonomen Trucks des Herstellers TuSimple.
TuSimple startete 2020 das weltweit erste Liefernetzwerk für autonome Trucks. | Bild: TuSimple

Das Start-up gibt an, dass menschliche Fahrer für diese Strecke 24 Stunden und sechs Minuten benötigen würden. Das autonome Fahrsystem lieferte die Waren binnen 14 Stunden und sechs Minuten ab, war also ziemlich genau zehn Stunden schneller.

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Autonomes Fahren: Gamechanger für den Lebensmitteltransport

Für Tim Riley, Präsident der Giumarra Companies, ist das ein echter Gamechanger. Autonomes Fahren biete eine Zeit- und Kosteneffizienz, durch die das Unternehmen deutlich frischeres Obst und Gemüse in die gesamten Vereinigten Staaten liefern könne. Insbesondere Lebensmittelwüsten und ländliche Gemeinden würden laut Riley davon profitieren.

Diesen großen zeitlichen Vorsprung gegenüber menschlichen Truckern fährt das autonome System vor allem heraus, da es keine Ruhepausen benötigt. Fernfahrer dürfen nur eine bestimmte Anzahl Stunden am Stück hinterm Steuer sitzen und müssen Ruhephasen einhalten, um wach und konzentriert zu bleiben.

Autonome Trucks werden immer interessanter

TuSimple wurde 2015 gegründet und ist auf autonome Fahrsysteme für Schwerlastkraftwagen spezialisiert. Laut eigenen Angaben kann das Fernwahrnehmungssystem der Trucks Objekte in Entfernungen von bis zu 1.000 Metern lokalisieren und identifizieren.

Das Start-up mit Hauptsitz in San Diego verfügt über ein Partnernetzwerk, zu dem unter anderem der Paketzusteller UPS zählt und wird von der Volkswagen AG mitfinanziert. 2020 startete TuSimple mit dem „Autonomous Freight Network“ das weltweit erste Liefernetzwerk, das den landesweiten Gütertransport mit autonomen Lkws der Stufe vier ermöglicht.

Automatisierter Warentransport gilt als einer der wichtigsten Einsatzzwecke für autonomes Fahren. Neben TuSimple forschen auch andere große Branchenvertreter an selbstfahrenden LKWs. Unter der Marke „PonyTron“ testet das von Toyota mitfinanzierte Start-up Pony.ai autonome Lkws derzeit in der chinesischen Stadt Guangdong.

Empfehlung

Googles Schwesterunternehmen Waymo zeigte Tests mit autonom fahrenden Trucks auf Highways in Phoenix, Arizona. Das von ehemaligen Waymo-Ingenieuren gegründete Aurora stattet Volvo-Trucks aus, die künftig Teil eines Transport-as-a-Service-Angebots des Autokonzerns werden sollen. Volvo will Dienstleistungen von der Transportlogistik bis hin zum Cloud-Support für Disposition und Routing anbieten.

Titelbild: TuSimple, Quelle: PRNewswire

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Josef schreibt für THE DECODER über Robotik, autonomes Fahren, vernetzte Städte und smarte Geräte. Träumt von einem Smart Home, in dem sämtliche Sprachassistenten friedlich koexistieren.
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