Anzeige
Skip to content

Bericht: Google ließ Militär-KI "Maven" von Billigarbeitern trainieren

Image description

Ein-Dollar-Jobber werden unwissentlich Mitarbeiter eines Pentagon-Projekts.

Im März 2018 wurde bekannt, dass Google das US-Militär im Projekt "Maven" mit einer Bildanalyse-KI für Drohnenaufnahmen unterstützt.

Ziel von Maven war oder ist laut Medienberichen, dass militärische Verantwortliche bei Drohnenaufnahmen zum Beispiel auf ein Gebäude klicken und beinahe in Echtzeit Informationen angezeigt bekommen, die mit diesem assoziiert sind, beispielsweise zu Fahrzeugen oder Personen.

Das Projekt wurde nach Mitarbeiterprotesten Anfang Juni 2018 seitens Google eingestellt. Das Unternehmen veröffentlichte kurz darauf ethische Leitlinien für die eigene KI-Entwicklung, die unter anderem untersagen, dass Künstliche Intelligenz als Waffe eingesetzt wird.

Anzeige
DEC_D_Incontent-1

Googles Militär-KI wurde von Ein-Dollar-Jobbern trainiert

Die Webseite "The Intercept" berichtet jetzt, dass Google für das Training der Maven-KI Billiglohnarbeiter über den Mikroarbeitanbieter "Crowd Flower" (jetzt "Figure Eight") rekrutierte. The Intercept hat laut eigenen Angaben unter anderem E-Mails vorliegen, die diesen Sachverhalt bestätigen. Figure Eight gehört zu den größten Anbietern für Mikroarbeit. Kunden sind neben Google auch SAP, Tesco, Ebay, Oracle, Adobe und weitere.

Damit eine Künstliche Intelligenz eine bestimmte Fähigkeit erlangt, muss sie zuvor mit zahlreichen Beispielen trainiert werden. Im Project Maven waren diese Beispiele Satellitenaufnahmen.

Die Billiglohnarbeiter erhielten die Aufnahmen unbeschriftet und mussten sie nach Anleitung dokumentieren: Was ist ein Baum, was ein Mensch, ist das ein Panzer oder doch nur ein Fels? Sie ziehen kleine Rechtecke um die einzelnen Bestandteile eines Motivs und benennen deren Inhalte. Beim anschließenden Training lernt die KI dann, beispielsweise zwischen menschlichen Zielen und der Umgebung zu unterscheiden.

Beispiel für ein dokumentiertes KI-Trainingsbild für selbstfahrende Autos. Bild: Samasource
Beispiel für ein dokumentiertes KI-Trainingsbild für selbstfahrende Autos. Bild: Samasource

Die Billiglohnarbeiter freilich wussten nicht davon, dass sie mit ihrer Arbeitskraft eine Künstliche Intelligenz für das US-Militär trainieren. Figure Eight bietet seinen Kunden auf Wunsch Anonymität. Die Dokumentationsarbeit entlohnt das Unternehmen laut The Intercept pro Stunde mit einem US-Dollar.

Anzeige
DEC_D_Incontent-2

Ungewöhnlich ist Googles Vorgehen nicht: KI-Trainingsdaten unter anderem für selbstfahrende Autos werden beispielsweise in einem Slum in Kenia aufbereitet. Auftraggeber ist ein kalifornisches Unternehmen, das unter anderem Microsoft, VW und Google zu seinen Kunden zählt.

KI-News ohne Hype – von Menschen kuratiert

Mit dem THE‑DECODER‑Abo liest du werbefrei und wirst Teil unserer Community: Diskutiere im Kommentarsystem, erhalte unseren wöchentlichen KI‑Newsletter, 6× im Jahr den „KI Radar“‑Frontier‑Newsletter mit den neuesten Entwicklungen aus der Spitze der KI‑Forschung, bis zu 25 % Rabatt auf KI Pro‑Events und Zugriff auf das komplette Archiv der letzten zehn Jahre.

KI-News ohne Hype
Von Menschen kuratiert.

  • Mehr als 20 Prozent Launch-Rabatt.
  • Lesen ohne Ablenkung – keine Google-Werbebanner.
  • Zugang zum Kommentarsystem und Austausch mit der Community.
  • Wöchentlicher KI-Newsletter.
  • 6× jährlich: „KI Radar“ – Deep-Dives zu den wichtigsten KI-Themen.
  • Bis zu 25 % Rabatt auf KI Pro Online-Events.
  • Zugang zum kompletten Archiv der letzten zehn Jahre.
  • Die neuesten KI‑Infos von The Decoder – klar und auf den Punkt.
The Decoder abonnieren