TikTok-Mutter Bytedance hat offenbar Mittel und Wege gefunden, die US-Exportbeschränkungen für Chips zu umgehen.
Laut Insidern, die mit The Information sprachen, plant das Unternehmen, im nächsten Jahr bis zu 7 Milliarden Dollar in Nvidia-KI-Chips über Einrichtungen außerhalb des chinesischen Festlands zu investieren.
Bytedance-Mitgründer Zhang Yiming verhandelt Berichten zufolge mit Rechenzentren in Südostasien und anderen Regionen, um sich den Zugang zu Nvidias kommenden Blackwell-Chips zu sichern. In Gesprächen mit Lieferanten hat Zhang angedeutet, dass Bytedances KI-Investitionen die anderer chinesischer Tech-Giganten übersteigen werden.
Es ist nicht Bytedances erster Vorstoß in den Offshore-Chiperwerb. Das Unternehmen betreibt laut The Information bereits Rechenzentren außerhalb Chinas, die Nvidias Hopper-KI-Chips verwenden - Hardware, die nach US-Vorschriften ausdrücklich nicht nach Festlandchina exportiert werden darf.
Die US-Regierung steht nicht still. Verantwortliche arbeiten derzeit an neuen Regeln, die sowohl Cloud-Leasing-Dienste in den Vereinigten Staaten als auch den Verkauf fortschrittlicher KI-Chips an Länder in Südostasien und im Nahen Osten einschränken würden - ein Schritt, der Bytedances Umgehungsstrategie erschweren könnte.
Der Fall Bytedance ist nur ein weiteres Beispiel für das andauernde Katz-und-Maus-Spiel zwischen US-Tech-Beschränkungen und den Bemühungen chinesischer Unternehmen, den Zugang zu modernster KI-Hardware aufrechtzuerhalten.
Einige chinesische Unternehmen haben Wege gefunden, mit weniger mehr zu erreichen - das KI-Startup Deepseek hat es beispielsweise geschafft, ein Modell auf GPT-4o-Niveau für nur 5,6 Millionen Dollar zu trainieren, indem es Nvidias abgespeckte H800-Chips verwendet, die nur in China erhältlich sind und die Nvidia entlang der US-Exportbestimmungen designte.