Das chinesische Ministerium für Wissenschaft und Technologie hat Ende Dezember Richtlinien für den verantwortungsvollen Umgang mit generativer KI in der Wissenschaft veröffentlicht, um eine "gesunde Entwicklung" der Forschung zu fördern.
Die Richtlinien, die sich sowohl an einzelne Forscherinnen und Forscher als auch an Institutionen wenden, decken verschiedene Aspekte des Forschungsprozesses ab, darunter Themenauswahl und Peer-Review. Der Schwerpunkt liegt auf Ethik, Sicherheit und Transparenz.
Keine KI-Koautorenschaft und klare Kennzeichnung
Nach den neuen Leitlinien dürfen KI-generierte Inhalte nicht als Koautorenschaft gekennzeichnet werden. Damit wird den Bedenken einiger Wissenschaftler Rechnung getragen, die KI-Tools wie ChatGPT als Koautoren angegeben haben - eine Praxis, die viele Zeitschriften bereits eingestellt haben.
Die Richtlinien verlangen auch, dass alle Inhalte oder Ergebnisse, die mit generativer KI erstellt wurden, klar als solche gekennzeichnet werden.
Weit verbreiteter Einsatz von generativer KI auch in der Wissenschaft
Ein Forscher der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften, der gegenüber der South China Morning Post um Anonymität bat, sieht in der weit verbreiteten Nutzung der generativen KI einen "unumkehrbaren Trend". Der Forscher argumentiert, dass es wichtiger sei, herauszufinden, "wie man es Forschern ermöglichen kann, sie angemessen zu nutzen und ... mit den internationalen Trends Schritt zu halten."
In dem Dokument des Wissenschaftsministeriums, in dem die neuen Regeln erläutert werden, heißt es ebenfalls, dass die rasche Entwicklung der KI-Technologie "tiefgreifende Veränderungen in den wissenschaftlichen Forschungsparadigmen gefördert hat."
Die Richtlinien seien notwendig, um Fragen der Urheberschaft, des geistigen Eigentums und der Datenverarbeitung zu klären. Das Ministerium weist darauf hin, dass die Richtlinien auf "nützlichen ausländischen Erfahrungen basieren und internationale Praktiken widerspiegeln" und dass sie auf der Grundlage weiterer technologischer Entwicklungen aktualisiert werden.
Beschränkungen für KI-generierte Inhalte
Die Richtlinien legen auch fest, dass KI-generierte Inhalte und Ergebnisse im wissenschaftlichen Text gekennzeichnet werden müssen, insbesondere wenn es sich um wichtige Inhalte wie Fakten und Meinungen handelt.
KI-generierte Inhalte sollten in den Fußnoten, im Methodenteil oder in den Anhängen von Forschungsarbeiten gekennzeichnet werden, zusammen mit Erläuterungen, wie sie erstellt wurden und welche Software verwendet wurde.
Inhalte, die als KI-generiert gekennzeichnet sind, sollten nicht als Originalliteratur behandelt werden. Wenn andere Autoren diese Inhalte zitieren möchten, sollte eine Erklärung abgegeben werden. Die Richtlinien verlangen auch, dass KI-generierte Referenzen vor der Verwendung überprüft werden.