Der KI-Code-Editor Cursor hat Version 2.0 mit dem ersten eigenen Coding-Modell "Composer" veröffentlicht. Das Update führt ein überarbeitetes Interface ein, das bis zu acht KI-Agents parallel ausführen kann.
Das Update markiert einen strategischen Wandel für Cursor, das bisher auf externe KI-Modelle angewiesen war. Mit dem Composer-Modell entwickelt das Unternehmen erstmals eine eigene KI-Lösung für Programmieraufgaben.
Das neue Modell arbeitet laut Cursor viermal schneller als vergleichbar intelligente Alternativen und schließt die meisten Aufgaben in unter 30 Sekunden ab. Das Unternehmen hat Composer für niedrige Latenzzeiten bei agentischem Coding konzipiert.

Das Training erfolgte mit Tools für codebase-weite semantische Suche. Dies soll das Verständnis und die Arbeit in großen Codebases verbessern, so das Unternehmen.
Acht parallele Agents ohne Dateikonflikte
Das neue Interface kann bis zu acht Agents parallel auf einen einzigen Prompt ansetzen. Das System nutzt Git Worktrees oder Remote-Maschinen, um Dateikonflikte zu vermeiden. Jeder Agent arbeitet in einer isolierten Kopie der Codebase.

Das Interface wurde grundlegend überarbeitet und orientiert sich nun an Agents statt an Dateien. Das Unternehmen berichtet, dass mehrere Modelle, die dasselbe Problem bearbeiten, die finale Ausgabe insbesondere bei schwierigeren Aufgaben erheblich verbessern würden.
Browser-Integration wird Standard-Feature
Die in Version 1.7 als Beta eingeführte Browser-Funktionalität ist jetzt allgemein verfügbar. Der Browser lässt sich in den Editor einbetten und bietet Tools zur Elementauswahl sowie zur Weiterleitung von DOM-Informationen an den Agent.
Die Code-Review-Funktionen wurden überarbeitet. Nutzer können nun alle Änderungen eines Agents über mehrere Dateien hinweg betrachten, ohne zwischen einzelnen Dateien wechseln zu müssen.
Sandboxed Terminals und Enterprise-Features
Die Sandboxed-Terminals verlassen ebenfalls den Beta-Status und laufen standardmäßig auf macOS in einer sicheren Sandbox. Shell-Kommandos erhalten Read/Write-Zugang zum Workspace, aber keinen Internet-Zugang.
Für Enterprise-Kund:innen führt Cursor 2.0 Admin-Kontrollen für Sandboxed-Terminals, Cloud-Distribution von Hooks und ein Audit-Log für Admin-Events ein.
Team-Commands definieren Befehle und Regeln für Teams im Cursor Dashboard. Diese werden automatisch auf alle Team-Mitglieder angewendet, ohne dass Dateien lokal gespeichert werden müssen.
Performance-Updates und Sprachsteuerung
Cursor 2.0 verbessert laut Changelog weiterhin die Performance von Language Server Protocols (LSPs) für sprachspezifische Features wie "Go to Definition" oder Diagnostics. Dies wirkt sich laut Cursor besonders bei der Arbeit mit Agents und beim Betrachten von Diffs aus.
Ein Voice-Mode fügt Sprachsteuerung für Agents mittels Sprach-zu-Text-Konvertierung hinzu. Nutzer:innen können benutzerdefinierte Submit-Keywords definieren, um Agents zu starten.
Die Prompt-UI zeigt Dateien und Verzeichnisse nun als Inline-Pills an. Explizite Kontext-Menü-Elemente wie @Definitions oder @Web wurden entfernt, da Agents jetzt selbstständig Kontext sammeln. Das Unternehmen hat außerdem Notepads als Feature eingestellt und Background Agents in Cloud Agents umbenannt.
Video: Anysphere
Nächste Finanzierungsrunde im Gespräch
Im Mai sammelte Anysphere, das Start-up hinter Cursor, in einer von Thrive Capital, Accel und Andreessen Horowitz angeführten Finanzierungsrunde 900 Millionen US-Dollar ein und erreichte damit eine Bewertung von 9,9 Milliarden Dollar. Laut Berichten finden bereits Gespräche über eine weitere Finanzierungsrunde statt, die die Bewertung auf 18 bis 30 Milliarden Dollar heben könnte.
Der jährlich wiederkehrende Umsatz verfünffachte sich zwischen Januar und Juni 2025 von 100 auf etwa 500 Millionen Dollar. Cursor wird mittlerweile von Fortune-500-Unternehmen wie Stripe, Spotify und OpenAI eingesetzt und konkurriert direkt mit GitHub Copilot, Windsurf und anderen KI-Code-Editoren. Das Unternehmen gilt als eines der wertvollsten und am schnellsten wachsenden KI-Startups im Bereich Softwareentwicklung.
 
             
					 
							 
					 
					