Die Webseite MyHeritage hat ein kostenloses Deepfake-Werkzeug veröffentlicht, das Fotos eurer Vorahnen animieren kann.
Auf der 2003 gegründeten Genealogie-Webseite MyHeritage forschen Nutzer nach ihren Ahnen. Dafür bietet die Plattform knapp mehr als zwölf Milliarden historische Aufzeichnungen, einen DNA-Test und etwa vier Milliarden Nutzer-Profile.
Jetzt hat MyHeritage ein neues Deepfake-Tool veröffentlicht, das den leblosen Fotos eurer Ahnen (und auch allen anderen Fotos) wieder ein wenig Leben einhaucht.
Kostenlos für eure Daten
Neben der KI-Wiederbelebung bietet MyHeritage schon länger eine KI-Bildverbesserung für alte Familienfotos an. Wie bei diesem Tool, gilt auch bei Deep Nostalgia: Für die Nutzung ist eine Anmeldung nötig und einmal hochgeladene Fotos verbleiben auf der Plattform, bis sie per Hand im Account gelöscht werden.
Nach der Anmeldung ist Deep Nostalgia kostenlos nutzbar. Der Deepfake-Prozess ist simpel: Porträt-Bild hochladen, einige Sekunden warten, fertig.
Die Software generiert dann ein kurzes Deepfake-Video auf Basis des Fotos: Die Person auf der Aufnahme bewegt beispielsweise die Augen, legt den Kopf zur Seite oder schaut in die Kamera.
Als Franz Kafka eines Sonntagnachmittags erwachte, fand er sich zu einem #DeepNostalgia animiert. #MyHeritage pic.twitter.com/m89zTmWxP1
— Caspar Battegay (@CBattegay) February 28, 2021
Tot oder lebendig? Geht beides
Da der Algorithmus jedes Gesicht animiert, können Nutzer auch moderne Fotografien oder Gemälde mit klar zu erkennenden Gesichtern in Bewegung versetzen.
Was die Community so aus unseren Schätzen macht...?. Wer hätte gedacht, dass Eirene so schön lächeln kann? #AI #DeepNostalgia #Archaeology #LMWStuttgart
Mehr zu Eirene ?https://t.co/cZkTkNhXTv pic.twitter.com/60YZRQzHhY— Landesmuseum Württemberg (@LMWStuttgart) February 28, 2021
Die mit Deep Nostalgia produzierten Videos haben noch Bildfehler und wirken daher teils unnatürlich, erzeugen aber dennoch einen Eindruck von Lebendigkeit. Mit mehr KI-Training oder einem besseren Algorithmus könnten die Deepfake-Animationen an Überzeugungskraft gewinnen.
Die nächste sinnvolle Ergänzung: Eine Deepfake-Stimme basierend auf realen Tonaufnahmen, sodass das Porträt-Bild auch ein paar Sätze sprechen kann.
Mehr animierte Foto-Beispiele findet ihr auf Twitter unter dem Hashtag #DeepNostalgia.
Titelbild: MyHeritage