Diagnoseverfahren mit Künstlicher Intelligenz sollen Milliarden sparen
Ein an der Klinik der Oxford-Universität entwickeltes KI-Verfahren soll Herz-Erkrankungen verlässlicher diagnostizieren können als Ärzte. Auch die Lungenkrebs-Diagnose soll eine Künstliche Intelligenz übernehmen und dabei bessere Arbeit leisten als der Mensch.
Das Prinzip ist in beiden Fällen gleich: Die KI-gestützten Diagnoseverfahren scannen Aufnahmen der Lunge oder des Herzens auf krankhafte Veränderungen und sollen Details erkennen, die einem Arzt verborgen bleiben. Krankheiten könnten so früher erkannt und besser behandelt oder sogar vermieden werden.
Laut dem renommierten Arzt und medizinischen Berater der britischen Regierung John Bell könnten KI-gestützte Diagnoseverfahren über eine Milliarde Pfund pro Jahr einsparen, berichtet die BBC. "KI könnte das nationale Gesundheitssystem retten", sagt Bell.
Laut dem Bericht ist jede fünfte Diagnose eines Kardiologen falsch: Von jährlich 60.000 Herz-Scans werden 12.000 nicht korrekt interpretiert. Das resultiert entweder in einer unnötigen Operation oder einer vermeidbaren Herzinfarkt.
Das KI-Verfahren soll diese Fehldiagnosen verhindern. Es wurde in den letzten sieben Jahren mit den Herz-Scans samt Krankheitsverlauf von circa 1.000 Patienten trainiert.
Die schlaue Software analysiert anhand eines Scans das Risikopotenzial eines Patienten und spricht eine Empfehlung für die Behandlung aus. Es wurde in sechs kardiologischen Fachabteilungen erprobt, die Ergebnisse werden derzeit überprüft und im Laufe des Jahres publiziert.
Laut einem an der Entwicklung des Verfahrens beteiligten Kardiologen zeigen die Daten der Studie, dass die KI-Diagnose menschliche Spezialisten "deutlich übertroffen" hat. Wenn das Verfahren zugelassen wird, kann es ab Sommer 2018 von staatlichen Kliniken kostenfrei eingesetzt werden.
KI-Früherkennung für Lungenkrebs
Das KI-Diagnoseverfahren für Lungenkrebs untersucht Aufnahmen der Lunge nach auffälligen Zellhaufen. Entdeckt es diese, kann es unmittelbar analysieren, ob die Zellen gutartig sind oder ob sie zu einem bösartigen Tumor wachsen.
Ärzte müssten die Entwicklung solcher Zellhaufen über einen längeren Zeitraum beobachten und benötigten für ihre Diagnose wiederholte Scans. Das KI-System könnte durch die direkte Analyse der Zellhaufen Kosten einsparen und die Überlebenschancen der Patienten verbessern.
Die KI-Diagnose für Lungenkrebs wird vom britischen Startup Opotellum entwickelt und kommerzialisiert. Dessen Gründer Dr. Timor Kadir geht anhand erster Testläufe in Manchester davon aus, dass pro Jahr über 4.000 Lungenkrebs-Erkrankungen deutlich früher diagnostiziert werden könnten. Kadir glaubt, dass die KI-Diagnose in den USA und Europa bis zu 10 Milliarden Pfund einsparen könnte.
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