Elon Musk kündigte auf X an, dass sein Unternehmen X.AI am Montagabend um 8 Uhr pazifischer Zeit (Dienstag, 5 Uhr MESZ) sein neues KI-Modell Grok 3 mit einer Live-Demo vorstellen wird.
Musk bezeichnete Grok 3 bei X als "klügste KI der Erde". Über das Wochenende würden er und sein Team an der Verfeinerung des Produkts arbeiten und bis dahin offline sein. Ursprünglich hatte Musk Grok 3 Anfang Juli 2024 für Ende 2024 vorgestellt und versprach damals die "nach allen Kriterien leistungsstärkste KI der Welt." Das Training des Modells erfolgte laut Musk in seinem "Gigafactory"-Rechenzentrum mit 100.000 Nvidia H100-Chips auf dem Supercomputer "Colossus."
xAI plant, die Rechenleistung mit NVIDIAs Spectrum-X-Ethernet-Plattform auf 200.000 GPUs zu verdoppeln. Ende Dezember erhielt es dafür weitere sechs Milliarden US-Dollar von namhaften Investoren wie Nvidia, AMD oder Blackrock. Die erste Investition über sechs Milliarden US-Dollar erhielt xAI im Mai 2024, eine weitere Investition über zehn Milliarden US-Dollar ist in Arbeit. Der Wert des Unternehmens wird auf 75 Milliarden US-Dollar geschätzt.
Konkurrenz arbeitet an hybriden Modellen
Seit der ersten Ankündigung von Grok 3 hat sich der KI-Markt deutlich verändert. OpenAI etablierte mit den o-Modellen sogenannte "Reasoning Modelle", während Deepseek-R1 als leistungsstarkes Open-Source-Modell für Unruhe in der westlichen KI-Branche sorgte. Bei "klassisch" trainierten Sprachmodellen gab es zuletzt kaum noch qualitative Sprünge - den letzten bedeutenden Fortschritt erzielte Anthropics Claude-Sonnet-Modell 3-5 im Juni 2024.
Spannend wird sein, ob Grok 3 mit den Modellen von OpenAI und Anthropic mithalten kann. Insbesondere stellt sich die Frage, ob xAI bereits eine hybride Architektur aus Sprachmodell und Reasoning-Einheit implementiert hat - ein Ansatz, den OpenAI für GPT-5 plant. Die bisherigen Grok-Versionen waren technologisch weder innovativ noch neuester Stand der Technik.
Die Konkurrenz bleibt nicht untätig: OpenAI hat am Wochenende GPT-4o in ChatGPT aktualisiert, allerdings ohne detaillierte Dokumentation der Änderungen. Auch Anthropic arbeitet an neuen Claude-Modellen, die klassische Sprachmodelle mit Einheiten für logische Schlussfolgerungen kombinieren sollen.