Elon Musks KI-Unternehmen xAI will seinen Supercomputer Colossus verzehnfachen. Der bereits bestehende Rechner in Memphis, Tennessee, soll von aktuell 100.000 auf mehr als eine Million Nvidia-Grafikprozessoren (GPUs) aufgestockt werden, wie die Handelskammer von Memphis mitteilte.
Colossus gilt als der größte KI-Supercomputer der Welt und wurde in nur drei Monaten gebaut. Nvidia-CEO Jensen Huang lobte die schnelle Bauzeit - normalerweise dauere ein solches Rechenzentrum drei Jahre.
Die Erweiterung dürfte Investitionen in zweistelliger Milliardenhöhe erfordern, da moderne Nvidia-GPUs jeweils mehrere zehntausend Dollar kosten. xAI hat dieses Jahr bereits in einer Finanzierungsrunde 11 Milliarden Dollar von Investoren eingesammelt und wurde mit 45 Milliarden Dollar bewertet. Zuletzt sammelte das Unternehmen weitere 5 Milliarden Dollar ein.
Die Handelskammer Greater Memphis Chamber kündigte an, dass Nvidia, Dell und Supermicro vor Ort neue Niederlassungen eröffnen werden. Ein spezielles "xAI Special Operations Team" soll dem Unternehmen einen 24/7-Concierge-Service bieten. Kritiker bemängeln die schnelle Bauzeit ohne ausreichende Genehmigungen sowie die hohe Belastung des lokalen Stromnetzes. xAI-Manager Brent Mayo betonte bei einer Veranstaltung in Memphis, man setze Teslas Megapack-Technologie ein, um die Netzstabilität zu gewährleisten und "Fortschritt in beispiellosem Tempo" voranzutreiben.
Grok mit eigener App
Auf Colossus will das Unternehmen neue Versionen von Grok trainieren. Der Chatbot, der bisher ausschließlich über X verfügbar ist, kann bisher nicht mit den Angeboten von anderen wie OpenAI oder Anthropic mithalten. Neben einer besseren Grok-Version plant das Unternehmen auch eine eigene xAI-App, ähnlich wie ChatGPT.
Musk konkurriert damit direkt mit OpenAI, das er 2015 mitgründete. Nach seinem Zerwürfnis mit CEO Sam Altman verklagte er das Unternehmen kürzlich wegen dessen Umwandlung von einer Non-Profit- in eine gewinnorientierte Organisation.