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Meta investiert Milliarden in den Aufbau eines KI-Labors für Superintelligenz. Doch mehrere namhafte Forschende haben das Team nach nur wenigen Wochen wieder verlassen, einige von ihnen in Richtung OpenAI.

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Mindestens zwei prominente KI-Forschende haben Metas Superintelligence Labs kurz nach ihrem Einstieg wieder verlassen, berichtet WIRED. Avi Verma und Ethan Knight arbeiteten jeweils weniger als einen Monat bei Meta, bevor sie zu OpenAI zurückkehrten. Knight war zuvor bei Elon Musks KI-Firma xAI beschäftigt.

Auch Chaya Nayak, bisher bei Meta langjährig zuständig für generative KI, wechselt zu OpenAI. Die Gründe für die Abgänge sind nicht öffentlich bekannt. Für Meta, das mit aggressiven Rekrutierungsmethoden und milliardenschweren Gehaltspaketen ein neues Spitzenlabor für künstliche Superintelligenz aufbauen will, sind insbesondere die beiden schnellen Rückkehrer ein Rückschlag.

Zusätzlich gab der KI-Forscher Rishabh Agarwal am Montag seinen Austritt bei Meta bekannt. Er wolle "eine neue Art Risiko" eingehen, schrieb Agarwal auf X, auch wenn das eine "schwierige Entscheidung" sei.

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Der Wissenschaftler hatte zuvor bei Google Brain, Deepmind und Meta gearbeitet und war erst im April zu Meta gestoßen, bevor er in das Superintelligenz-Labor wechselte. In seiner Abschiedsbotschaft hob er die hohe Dichte an Fachwissen und Rechenkapazität ("talent and compute density") bei Meta hervor, entschied sich aber dennoch, ein anderes Risiko einzugehen.

Bild: Rishabh Agarwal via X

Warum ihm die Arbeit an Superintelligenz trotz dieser Voraussetzungen weniger attraktiv erscheint als sein neues Ziel, bleibt offen. Möglich ist, dass er an der technischen Machbarkeit von Superintelligenz zweifelt oder interne Unterschiede – etwa bei den finanziellen Konditionen zwischen langjährigen Angestellten und neu eingekauften Spitzenkräften – eine Rolle spielen.

Isoliertes Top-Team mit Milliardenbudget

Meta gründete die Superintelligence Labs vor einigen Wochen, um eine Art allmächtige Super-KI zu entwickeln – bevor es Konkurrenten wie OpenAI gelingt. Das Team besteht aus abgeworbenen Top-Forschenden von OpenAI, Google Deepmind und Apple und arbeitet angeblich weitgehend isoliert vom restlichen Unternehmen. Es soll direkt an CEO Mark Zuckerberg berichten und hat umfassenden Zugriff auf Metas Infrastruktur.

Geleitet wird das Labor vom 28-jährigen Scale-AI-Gründer Alexandr Wang. Selbst Yann LeCun, Metas langjähriger KI-Chef und Leiter der Forschungseinheit FAIR, berichtet künftig an Wang.

LeCuns FAIR bleibt als Grundlagenforschungseinheit bestehen und soll neue Ideen entwickeln, die bei Bedarf in größeren Modelltrainings umgesetzt werden. Ergänzt wird FAIR durch drei weitere Bereiche: das TBD Lab für große Modelle, eine produktnahe Forschungseinheit und ein zentrales Infrastrukturteam. Die bisherige AGI-Abteilung wurde aufgelöst.

Empfehlung

Aggressive Abwerbung mit Nebenwirkungen

Meta verfolgt beim Aufbau der Superintelligence Labs eine aggressive Hiring-Strategie: Neue Mitarbeitende erhielten laut Berichten Gehaltspakete von bis zu 300 Millionen US-Dollar über vier Jahre.

Zahlreiche Top-Forscher wechselten zuletzt von OpenAI zu Meta. In Reaktion darauf will OpenAI die eigenen Arbeitsbedingungen verbessern. OpenAIs Personalchef bezeichnete die Abwerbungsversuche als "verzweifelt" und "unethisch".

Die schnellen Abgänge zeigen: Hohe Gehälter allein reichen offenbar nicht immer aus, um Spitzenkräfte bei Meta zu halten. Ob es ein Einzelfall bleibt oder auf strukturelle Probleme hindeutet, bleibt abzuwarten.

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Zusammenfassung
  • Avi Verma und Ethan Knight verließen Metas Superintelligence Lab nach weniger als einem Monat wieder, um zu OpenAI zurückzukehren. Knight war zuvor auch bei xAI tätig.
  • Chaya Nayak, die bei Meta für generative KI verantwortlich war, wechselt ebenfalls zu OpenAI zurück, hatte aber zuvor längere Zeit bei Meta gearbeitet.
  • Meta hatte in den vergangenen Monaten mit aggressiven Abwerbungsversuchen zahlreiche Top-Forschende ins Superintelligence Lab geholt. Die schnellen und mehrfachen Abgänge trotz hoher Gehaltsangebote werfen Fragen auf, ob das Arbeitsumfeld tatsächlich so attraktiv ist.
Quellen
Online-Journalist Matthias ist Gründer und Herausgeber von THE DECODER. Er ist davon überzeugt, dass Künstliche Intelligenz die Beziehung zwischen Mensch und Computer grundlegend verändern wird.
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