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Mark Zuckerbergs neue Allianz mit Trump und seine demonstrative Abkehr von europäischen Werten werfen kritische Fragen zur Nutzung von Meta-KI-Modellen in Europa auf.

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Zuckbergs Kehrtwende wird an einem Beispiel offensichtlich: Noch vor kurzem kritisierte Meta die EU dafür, dass es keine europäischen Nutzerdaten für das Training seiner KI-Modelle verwenden darf.

Damals argumentierte Zuckerbergs Unternehmen, die Daten seien notwendig, um die Modelle an europäische Werte anzupassen. Nun kündigt Zuckerberg an, genau diese Werte zu bekämpfen.

Der Meta-Chef plant laut eigener Aussage eine Zusammenarbeit mit der Trump-Regierung, um gegen "ausländische Regierungen vorzugehen", die amerikanische Unternehmen angeblich zu "mehr Zensur" zwingen wollen.

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Bild: via Threads

Doch was Zuckerberg als Zensur bezeichnet, sind in Europa etablierte Schutzmaßnahmen gegen Hassrede und Desinformation.

So will Meta etwa Hassrede und Falschaussagen über Minderheiten unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit tolerieren - wenn unter anderem Homosexualität als Geisteskrankheit bezeichnet werden darf. Diese Haltung wird sich in den Antworten künftiger KI-Modelle von Meta widerspiegeln.

Europäische KI-Souveränität wichtiger denn je

Zuckerbergs Kampf für die Meinungsfreiheit dürfte ohnehin nur ein Vorwand sein. Dahinter steckt ein strategischer Schachzug im Machtkampf im Silicon Valley, wo durch die enge Verbindung zwischen Elon Musk und Donald Trump die Karten derzeit neu gemischt werden. Zuckerberg bietet Trump seine Meta-Plattformen als Werkzeug an, um dessen Ideologien unter Umgehung lokaler Regierungen weltweit zu verbreiten.

Für Europäer stellt sich nun die Frage, ob sie weiterhin auf die KI-Modelle von Meta setzen sollen. Zuckerbergs Gleichsetzung von Faktenchecks mit Zensur und sein angekündigter Kampf gegen europäische Werte sprechen für eine Neubewertung. KI-Modelle sind nicht nur Technologie - sie transportieren auch die Kultur der Menschen, die sie entwickelt haben.

Ähnlich wie bei Open-Source-KI-Modellen aus China, die nachweislich Regierungspropaganda exportieren, müssen sich europäische Unternehmen der kulturellen und politischen Implikationen der Nutzung von  Meta-KI-Technologie bewusst sein. Die Entwicklung eigener technologischer Kapazitäten und europäischer KI-Alternativen erscheint wichtiger denn je - sowohl für die digitale Souveränität Europas als auch für den Schutz europäischer Werte und den Schutz von Minderheiten vor Diskriminierung durch KI-Systeme.

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Zusammenfassung
  • Mark Zuckerbergs Ankündigung einer Allianz mit Donald Trump und sein Kampf gegen angebliche "Zensur" durch ausländische Regierungen wirft Fragen über den Einsatz von Meta-KI-Modellen in Europa auf.
  • Meta will etwa Aussagen tolerieren, die Homosexualität als Geisteskrankheit bezeichnen - eine Haltung, die sich in künftigen Meta-KI-Modellen widerspiegeln dürfte. Was Zuckerberg als Zensur bezeichnet, sind in Europa etablierte Schutzmaßnahmen gegen Hassrede und Desinformation.
  • Für Europäer stellt sich die Frage, ob sie weiterhin auf Meta-KI setzen sollten. Die Entwicklung eigener KI-Kapazitäten erscheint wichtiger denn je, um europäische Werte zu schützen und Minderheiten vor Diskriminierung durch KI-Systeme zu bewahren.
Online-Journalist Matthias ist Gründer und Herausgeber von THE DECODER. Er ist davon überzeugt, dass Künstliche Intelligenz die Beziehung zwischen Mensch und Computer grundlegend verändern wird.
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