Mit neuen Werkzeugen für KI-Inferenz auf dem Gerät und direkter ChatGPT-Integration in Xcode bringt Apple generative KI in Entwicklerhände – mit Fokus auf Datenschutz und Nutzerkontrolle.
Apple stellt mit dem neuen Foundation-Models-Framework auf der Entwicklerkonferenz WWDC 2025 eine zentrale Schnittstelle bereit, über die Entwickler Apples eigene KI-Modelle direkt in ihre Apps integrieren können. Die auf dem Gerät laufenden Modelle sollen ohne Cloud-Anbindung funktionieren, kostenfrei nutzbar sein und dabei die Privatsphäre der Nutzer schützen, so Apple.
Das Framework ist nativ in Swift eingebunden und erlaubt den Zugriff auf Apple Intelligence mit laut Apple drei Codezeilen. Funktionen wie "Guided Generation" und "Tool Calling" sind bereits integriert, was die direkte Implementierung generativer Funktionen in bestehende Apps erleichtern soll.
Die Blogging-App "Day One" von Automattic nutzt das Framework laut Apple bereits, um KI-gestützte Funktionen mit Fokus auf Privatsphäre anzubieten.
App Intents mit visueller Suche
Die App-Intents-Schnittstelle, mit der Entwickler ihre App-Funktionen systemweit verfügbar machen können, erhält Unterstützung für visuelle Intelligenz. Apps können nun visuelle Suchergebnisse liefern, die direkt in das System eingebettet sind – etwa in Siri, Spotlight oder Widgets. Nutzer können so aus einer visuellen Trefferliste direkt in die entsprechende App wechseln.
Die Plattform Etsy nutzt diese Funktion nach Angaben von Apple, um die Produktsuche in ihrer iOS-App zu verbessern. Viele Artikel auf Etsy ließen sich schwer beschreiben, so CTO Rafe Colburn. Die visuelle Suche sei daher ein "bedeutender Fortschritt", um Käufern einen einfacheren Zugang zu kreativen Angeboten kleiner Anbieter zu ermöglichen.
Xcode 26 bringt ChatGPT und lokale Modelle direkt ins Coding
Mit dem Update auf Xcode 26 führt Apple eine tiefere Integration von Sprachmodellen in die Entwicklungsumgebung ein. Entwickler können ChatGPT direkt in Xcode verwenden – auch ohne eigenes Konto. Alternativ lassen sich über API-Schlüssel andere Modelle einbinden oder lokal auf Macs mit Apple Silicon ausführen.
Die Funktionen decken ein breites Spektrum ab: automatische Codegenerierung, Schreiben von Tests und Dokumentation, Fehleranalyse oder Iteration von Designideen. Die sogenannten "Coding Tools" schlagen kontextbezogene Aktionen direkt im Code vor, etwa das Erstellen eines Playgrounds, das Vorschlagen eines Bugfixes oder das Generieren von Vorschauansichten.
Darüber hinaus wurde die Benutzeroberfläche überarbeitet. Verbesserungen betreffen die Navigation, den Lokalisierungskatalog und die Barrierefreiheit, einschließlich der Möglichkeit, Swift-Code per Spracheingabe zu diktieren und die Xcode-Oberfläche vollständig per Voice Control zu steuern.