Generative KI setzt sich viel schneller durch als der PC oder das Internet
Kurz & Knapp
- Eine neue, repräsentative US-Umfrage zeigt, dass generative KI-Technologien wie ChatGPT schneller angenommen werden als frühere transformative Technologien wie PCs und das Internet.
- Die Einführung generativer KI am Arbeitsplatz verläuft besonders rasant. 28 Prozent der befragten Erwerbstätigen nutzen generative KI für ihre Arbeit, wobei fast ein Viertel sie wöchentlich und etwa jeder Neunte täglich einsetzt.
- Die Forscher schätzen, dass derzeit 0,5 bis 3,5 Prozent der gesamten Arbeitsstunden durch generative KI unterstützt werden, was einer Steigerung der Arbeitsproduktivität um 0,1 bis 0,9 Prozentpunkte entsprechen könnte. Männer, jüngere Arbeitnehmer, Hochschulabsolventen und MINT-Berufe weisen die höchsten Nutzungsraten auf.
Generative KI-Technologien wie ChatGPT werden schneller angenommen als frühere transformative Technologien wie Personal Computer und das Internet, so eine neue, landesweit repräsentative US-Umfrage.
Die Geschwindigkeit der Einführung generativer KI ist beispiellos im Vergleich zu Technologien wie PCs und dem Internet, die die Wirtschaft in früheren Jahrzehnten verändert haben, argumentieren die Autoren der Studie "The Rapid Adoption of Generative AI".
Zwei Jahre nach der ersten Veröffentlichung von ChatGPT beobachten sie bereits Nutzungsraten, für die PCs und das Internet über fünf Jahre benötigten. Dabei gilt es natürlich zu berücksichtigen, dass PC und Internet mit höheren Kosten verbunden waren und eine technische Infrastruktur aufgebaut werden musste. Die Zahlen sind daher nur bedingt vergleichbar.

Besonders rasant verlief die Einführung am Arbeitsplatz. Der Umfrage zufolge nutzten 28 Prozent der befragten Erwerbstätigen generative KI für ihre Arbeit, wobei fast ein Viertel sie wöchentlich und etwa jeder Neunte sie täglich für die Arbeit nutzte.

Im Vergleich dazu dauerte es nach der Markteinführung des IBM-PC im Jahr 1981 drei Jahre, bis die PC-Nutzung am Arbeitsplatz 25 Prozent erreichte. Auch die Verbreitung des Internets am Arbeitsplatz hinkte der generativen KI in den Anfangsjahren hinterher.
Für die Studie wurde im Juni 2024 eine Pilotumfrage mit 2.551 Antworten durchgeführt, gefolgt von einer Vollerhebung im August 2024 mit 5.014 Antworten. Die Daten wurden im Rahmen der Real-Time Population Survey (RPS) erhoben, einer landesweiten Arbeitsmarktumfrage unter US-Erwachsenen im Alter von 18 bis 64 Jahren.
Breiter Anwendungsbereich von KI, zumindest bei Schreibtischjobs
Generative KI wird auch breiter über verschiedene Arten von Arbeitnehmenden und Arbeitsaufgaben hinweg eingesetzt als PCs. Während fast die Hälfte der Arbeitnehmer in Computer- und Managementberufen angab, generative KI zu nutzen, tat dies auch jede:r fünfte Angestellte allgemein.

Die Technologie unterstützt eine Vielzahl beruflicher Aufgaben wie Schreiben, Dateninterpretation, Verwaltungsarbeit, Programmierung und Kundensupport. Die Tools verbreiten sich rasant bei Arbeitnehmenden über Branchen und Qualifikationsniveaus hinweg.

Schub der Arbeitsproduktivität nicht mal 1 Prozent
Die Forscher schätzen, dass derzeit zwischen 0,5 und 3,5 Prozent der gesamten Arbeitsstunden durch generative KI unterstützt werden. Basierend auf Produktivitätssteigerungen, die in kleinen Experimenten festgestellt wurden, berechnen sie, dass dies einem Schub der Arbeitsproduktivität von 0,1 bis 0,9 Prozentpunkten entsprechen könnte.
Studien etwa von Microsoft hatten deutlich höhere Produktivitätsschübe vermuten lassen, wobei das Ergebnis stark von der jeweiligen Aufgabe abhängen dürfte.
Weitere bemerkenswerte Ergebnisse der Umfrage:
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