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Mit MusicFX DJ will Google DeepMind die KI-gestützte Musikproduktion digital verbreiten. Das Tool generiert Musik in Echtzeit, ist jedoch vorerst nur für ausgewählte Personen verfügbar. 

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DeepMind erweitert sein Portfolio an KI-Musikwerkzeugen. Googles KI-Sparte hat kürzlich eine überarbeitete Version von MusicFX DJ vorgestellt, die auch Menschen ohne musikalische Vorkenntnisse die KI-gestützte Musikproduktion ermöglichen soll. Zum ersten Mal hatte Google die Software auf der diesjährigen I/O präsentiert.

Die Software unterscheidet sich laut DeepMind fundamental von klassischen DJ-Tools: Statt vorproduzierte Tracks zu mischen, generiert sie neue Musik in Echtzeit. Nutzer:innen steuern die Generierung wie gewohnt über Texteingaben, mit denen sie Genres, Instrumente und Stimmungen beschreiben können.

Video: DeepMind

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Technische Neuerungen im Hintergrund

DeepMind hebt zwei Innovationen hervor. Zum einen die Anpassung eines Offline-Musikmodells, um Musik in Echtzeit streamen zu können. Das Modell wurde darauf trainiert, auf Basis der zuvor generierten Musik und des Prompts den nächsten Musikclip zu generieren.

Im Gegensatz zu anderen Modellen erlaubt MusicFX DJ seinen Nutzer:innen außerdem, mehrere Prompts zeitversetzt einzugeben und diese miteinander zu vermischen.

Die Audioqualität erreicht nach Unternehmensangaben mit 48 kHz Stereo erstmals Studioniveau, wobei Konkurrent Udio mit Version 1.5 schon im Juli ein entsprechendes Update vorstellte. Nutzer:innen können bis zu 60 Sekunden ihrer Kreationen exportieren und Sessions mit anderen teilen, was ebenfalls vergleichsweise kurz scheint.

Detaillierte Kontrolle über die KI-Generierung

Die Software soll präzise Eingriffe in die Musikgenerierung ermöglichen: Nutzer können die Instrumentierung anpassen, Breaks einfügen und Bass-Drops erzeugen. Tempo und Tonart sind ebenfalls einstellbar.

Parallel testet Google neue KI-Funktionen für YouTube: US-amerikanische Creator können über das bereits 2023 gestartete Experiment "Dream Track" instrumentale Soundtracks per Texteingabe generieren. Alle KI-generierten Musikstücke werden mit Googles SynthID-Technologie digital markiert.

Empfehlung

Der volle Funktionsumfang bleibt vorerst eingeschränkt. Die überarbeitete "Music AI Sandbox", ein KI-Toolkit für Musiker:innen, steht ebenfalls nur ausgewählten Tester:innen zur Verfügung. Auch "Dream Track" ist auf US-Creator:innen beschränkt.

Digitale Audio-Workstation mit Wellenformen, Prompt-Interface und Bibliothek. Mehrspuriger Editor zeigt Audiovisualisierungen in verschiedenen Farben.
Die Music AI Sandbox bietet eine Mehrspuransicht für präzisere Kontrolle über den Mix.

Google DeepMind plant, erfolgreiche Funktionen schrittweise in weitere Produkte zu integrieren. Ein konkreter Zeitplan dafür wurde nicht genannt.

Prominente Unterstützung aus der Musikbranche

Die Musikindustrie begleitet die Entwicklung über Googles "Music AI Incubator". Zahlreiche Künstler und Labels haben laut Google DeepMind Feedback zu der Technologie gegeben. Direkt beteiligt war der sechsfache Grammy-Gewinner Jacob Collier. Er beschreibt das Tool als eine Art "musikalische Knetmasse, die ständig überrascht und unerwartete Verbindungen zwischen eigentlich unvereinbaren Elementen schafft".

Der Markt für KI-Musikgeneratoren hat sich in letzter Zeit qualitativ ähnlich rasant entwickelt wie der Markt für Bildgeneratoren. Insbesondere Suno und Udio haben in den letzten Monaten große Fortschritte gemacht. Teilweise ist KI-Musik nicht mehr von menschlicher Musik zu unterscheiden.

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Allerdings sehen sich beide Anbieter auch mit juristischen Konsequenzen wegen möglicher Verletzung von Urheberrechten konfrontiert. Das ist eine mögliche Erklärung für Googles vorsichtiges Vorgehen bei der Veröffentlichung ähnlicher Tools.

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Zusammenfassung
  • Google DeepMind hat sein KI-Tool zur Musikproduktion MusicFX DJ erweitert. Es generiert Musik in Echtzeit, ist allerdings vorerst nur eingeschränkt verfügbar.
  • Das Tool nutzt ein Offline-Musikmodell für Echtzeit-Streaming, erlaubt die Kombination mehrerer Prompts über die Zeit und bietet mit 48 kHz Stereo Audioqualität "auf Studioniveau" sowie detaillierte Kontrolle über Instrumentierung, Breaks, Bass-Drops, Tempo und Tonart.
  • An der Entwicklung war der Grammy-Gewinner Jacob Collier beteiligt. Zahlreiche Künstler und Labels haben laut Google Deepmind ihr Feedback gegeben.
Quellen
Jonathan ist Technikjournalist und beschäftigt sich stark mit Consumer Electronics. Er erklärt seinen Mitmenschen, wie KI bereits heute nutzbar ist und wie sie im Alltag unterstützen kann.
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