Google integriert Google Maps direkt in die Gemini-API. Damit können KI-Anwendungen künftig auf Echtzeitdaten von über 250 Millionen Orten zugreifen, inklusive Fotos, Bewertungen und Öffnungszeiten.
Google erweitert die Gemini-API um ein neues Tool: "Grounding with Google Maps". Entwicklerinnen und Entwickler können damit KI-Anwendungen erstellen, die direkt mit aktuellen, strukturierten Ortsdaten aus Google Maps verknüpft sind. Die Funktion ist ab sofort allgemein verfügbar.
Das Tool erlaubt es, Anfragen mit geografischem Bezug automatisch zu erkennen und mit relevanten Informationen aus über 250 Millionen Orten zu beantworten, darunter Adressen, Öffnungszeiten, Fotos und Nutzerbewertungen.
Die Integration erfolgt über die Gemini-API und kann etwa per Python-SDK aktiviert werden. Zusätzlich gibt die API ein sogenanntes Kontext-Token zurück, das in der App ein interaktives Maps-Widget einbindet. Dieses bietet Nutzerinnen und Nutzern eine bekannte Oberfläche mit allen relevanten Details.
Reiseplanung, Immobilien, Logistik
Mit "Grounding with Google Maps" sollen laut Google ortsbasierte KI-Anwendungen hilfreicher und intuitiver werden – etwa in Reise-, Immobilien-, Einzelhandels- oder Logistik-Apps. Ein Reiseplaner könnte auf Anfrage einen kompletten Tagesablauf in San Francisco generieren, inklusive geschätzter Fahrtzeiten, Öffnungszeiten und Restaurantempfehlungen.
Immobilien-Apps könnten Familien gezielt Wohnungen in der Nähe von Schulen und Spielplätzen vorschlagen. Und Fragen wie "Hat das Café an der Ecke 1st und Main Außensitzplätze?" lassen sich direkt mit Daten aus Google Maps beantworten.
Entwickelnde können Suchergebnisse zusätzlich durch Eingabe von Längen- und Breitengraden auf bestimmte geografische Regionen eingrenzen.
Kombinierte Grounding-Strategie verbessert Antworten
Für besonders kontextreiche Anwendungen lassen sich "Grounding mit Google Maps" und "Grounding mit Google Search" kombinieren. Während Maps strukturierte Informationen wie Adressen und Bewertungen liefert, ergänzt Search die Ergebnisse um dynamische Inhalte wie Veranstaltungstermine oder aktuelle Nachrichten.
Google nennt als Beispiel eine Anfrage zu "Live-Musik auf der Beale Street": Öffnungszeiten der Locations kommen aus Maps, die Konzertzeiten liefert Search. Interne Tests zeigen laut Google, dass kombinierte Anfragen zu deutlich besseren Antworten führen als die Nutzung eines einzelnen Tools.
"Grounding with Google Maps" ist ab sofort für alle verfügbar und funktioniert mit den neuesten Gemini-Modellen. Entwickelnde können zwischen verschiedenen Modellen wählen, um Kosten und Leistung auszubalancieren. Einstiegsmöglichkeiten bieten die offizielle Dokumentation, das Google AI Studio mit Demo-App und Remix-Option sowie das Gemini-API-Cookbook.