Blitzkarriere: Der Langzeit-Googler und KI-Experte John Giannandrea ist bei Apple jetzt auf Augenhöhe mit Tim Cook und Co.
Von 2010 bis 2018 arbeitete Giannandrea bei Google. Als Ingenieur war er dort unter anderem mit dem Herzstück des Internetkonzerns betraut, der intelligenten Internetsuche, und gehörte zu den führenden Köpfen bei Künstlicher Intelligenz.
Im April 2018 gab Giannandrea seinen Wechsel von Google zu Apple bekannt. Bei Apple übernahm er direkt den Chefposten für maschinelles Lernen und die Künstliche-Intelligenz-Strategie. In dieser Rolle übersieht Giannandrea die Abteilungen für maschinelles Lernen, die Sprachassistenz Siri sowie die KI-optimierte iOS-Programmierschnittstelle CoreML und führt die Teams zusammen.
Rund ein halbes Jahr später gelingt dem KI-Experten der nächste Aufstieg: Apple bestätigt, dass Giannandrea als Senior Vice President für maschinelles Lernen und die Künstliche-Intelligenz-Strategie neben Tim Cook, Jony Ive, Eddy Cue und Angela Ahrendts Mitglied der Apple-Geschäftsführung wird.
Apple betont Stellenwert von KI
Ein persönlicher Erfolg für Giannandrea einerseits, andererseits ein Signal seitens Apple, dass Künstliche Intelligenz einen hohen Stellenwert im Techkonzern hat. Bislang konnte Apple bei KI-Technologie im Vergleich zur Konkurrenz von Google, Amazon oder auch Microsoft kaum in Erscheinung treten.
"Maschinelles Lernen und KI sind wichtig für die Zukunft von Apple, da sie die Art und Weise, wie Menschen mit Technologien umgehen, grundlegend verändern und unseren Kunden bereits helfen, ein besseres Leben zu führen", kommentiert Apple-CEO Tim Cook Giannandreas Beförderung. "Wir haben das Glück, dass John, ein führender Kopf in der KI-Industrie, unsere Bemühungen in diesem kritischen Bereich vorantreibt."
Kein KI-Apokalyptiker
Giannandrea gehört zu den KI-Pragmatikern, die zwar eine hohe Wirkung der Technologie erwarten, aber keine KI-Apokalypse fürchten. Aktuelle KI erreiche nicht einmal das Niveau eines vierjährigen Kindes, erklärte Giannandrea vor gut einem Jahr. Er bevorzuge den Begriff "maschinelle Intelligenz".
Noch in seiner Zeit bei Google warnte Giannandrea vor algorithmischen Vorurteilen: "Es ist wichtig, dass wir mit den Trainingsdaten sehr transparent umgehen und dass wir sie auf versteckte Vorurteile untersuchen, ansonsten bauen wir voreingenommene Systeme", sagt Giannandrea der Webseite MIT Technology Review.
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Titelbild: Techcrunch