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DEEP MINDS Podcast
Podcast über Künstliche Intelligenz und Wissenschaft
KI bei der Bundeswehr und der BWI | DEEP MINDS #16

GPT-4 ist da und Unternehmen und Entwickler:innen stürzen sich gleichermaßen auf das neue KI-Modell von OpenAI. Welche Anwendungsfälle bereits einen Eindruck von den Fähigkeiten vermitteln, fassen wir hier zusammen.

Die Vorstellung des neuen Sprachmodells GPT-4 von OpenAI war mit Spannung erwartet worden und obwohl sie sich bereits für diese Woche abgezeichnet hatte, kam die plötzliche Ankündigung am Dienstag doch etwas überraschend. Doch die ersten Nutzer:innen benötigten teils nur wenige Stunden für beeindruckende Demos und App-Ideen. Hier ist eine Auswahl.

GPT-4 hilft (noch) besser beim Coden

In knapp 30 Minuten demonstrierte OpenAI CTO Greg Brockman unter anderem, wie er mithilfe des neuen KI-Tools einen Discord-Bot zur Anbindung von GPT-4 und eine Webseite aus einer sehr groben Zeichnung erstellte - schließlich ist GPT-4 im Gegensatz zu ChatGPT multimodal und kann neben Text auch Bilder verarbeiten. Allerdings ist die Bildfunktion noch nicht für alle verfügbar.

Ein weiterer entscheidender Unterschied zwischen GPT-4 und ChatGPT ist die bis zu achtmal größere Menge an Kontext, die es bei der Aufforderung berücksichtigen kann. Dadurch muss sich GPT-4 weniger auf seine Trainingsdaten verlassen. Beispielsweise kann das KI-Modell durch das Einfügen ganzer technischer Dokumentationen leicht auf einen bestimmten Anwendungsfall ausgerichtet werden.

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Insgesamt scheint die Community hauptsächlich von den Programmierfähigkeiten von GPT-4 begeistert zu sein. So zeigte ein Entwickler, dass es möglich ist, innerhalb von 60 Sekunden einen Klon des legendären Spiels Pong in HTML, CSS und JavaScript zu erstellen.

Auch eine eigene Variante von Snake scheint mit GPT-4 keine große Herausforderung zu sein, selbst ohne vorherige Programmierkenntnisse.

Etwas komplizierter wird es mit einer Kopie von Flappy Bird in Python, die GPT-4 aber nach einigen Fehlermeldungen und Korrekturschleifen fast von selbst geschrieben hat.

DoNotPay: Mit einem Klick verklagen

Laut CEO Joshua Browder arbeitet das juristische Start-up DoNotPay an einem "Ein-Klick-Gerichtsverfahren", mit dem Roboteranrufer schnell auf 1.500 Dollar verklagt werden können.

"Stellen Sie sich vor, Sie erhalten einen Anruf, klicken auf einen Knopf, der Anruf wird transkribiert und eine Klage mit 1.000 Wörtern wird erstellt. GPT-3.5 war nicht gut genug, aber GPT-4 erledigt die Aufgabe sehr gut", sagt Browder.

Empfehlung

Elicit: Wissenschaft nach Konzepten gruppieren

Elicit ist ein KI-Assistent für die Forschung, der mit GPT-4 noch nützlicher werden soll. "Elicit 2022 nahm unstrukturierten Text in Papieren und strukturierte ihn in einer Tabelle. Elicit 2023 nimmt diesen strukturierten Text und erlaubt es, ihn zu "pivotieren" und nach Konzepten zu gruppieren", kündigt die Entwicklerin Jungwon auf Twitter an.

Duolingo: Sprachen lernen durch KI-Chats

Zu den ersten professionellen Kund:innen von OpenAI zählt unter anderem die Sprachlern-App Duolingo, die mit Duolingo Max einen neuen, teureren Tarif für $29,99 einführt.

Dieser ermöglicht unter anderem den Zugriff auf eine Rollenspielfunktion, die durch die Simulation realer Gesprächssituationen eine zusätzliche Trainingsmöglichkeit bietet.

Duolingo verlässt sich nicht blind auf die KI, sondern lässt Menschen die Szenarien schreiben und stellt sicher, dass sich der erste Prompt am Sprachlevel der Nutzer:innen orientiert.

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Stripe: "GPT-4 war ein Gamechanger"

Der Zahlungsdienstleister Stripe nutzte bereits GPT-3 zur Unterstützung seines Support-Teams, doch GPT-4 bietet völlig neue Möglichkeiten. Mit dem neuen Sprachmodell kann es Webseiten von Unternehmen besser scannen und Informationen extrahieren, Entwickler:innen Fragen zur Dokumentation beantworten und Betrüger:innen auf die Schliche kommen. Stripe denkt auch daran, GPT-4 als Business-Coach einzusetzen, der Finanzierungsmodelle versteht und Unternehmen strategisch berät.

Momentan steht GPT-4 nur für ChatGPT Plus Nutzer:innen zur Verfügung. Der KI-Bezahldienst ist international verfügbar. Die monatliche Gebühr beträgt 20 US-Dollar. Entwickler:innen können sich auf eine Warteliste für die API setzen lassen.

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Zusammenfassung
  • OpenAI hat gerade erst GPT-4 vorgestellt. Innerhalb kürzester Zeit haben Entwickler:innen und Unternehmen die KI auf die Probe gestellt.
  • Sie demonstrieren unter anderem fortgeschrittene Code-Fähigkeiten auch ohne Programmierkenntnisse.
  • Erste Anwendungen sind einfache Spiele, aber auch Sprachlernfunktionen oder mehr Möglichkeiten im Kundenservice.
Jonathan ist Technikjournalist und beschäftigt sich stark mit Consumer Electronics. Er erklärt seinen Mitmenschen, wie KI bereits heute nutzbar ist und wie sie im Alltag unterstützen kann.
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