Spekulationen zu GPT-4 gibt es viele, offizielle Aussagen hingegen kaum. Jetzt äußert sich OpenAI-Chef Sam Altman.
Bisherigen Gerüchten zufolge soll GPT-4 relativ zeitnah erscheinen, womöglich noch im ersten Quartal 2023, und signifikant mehr Leistung bieten als GPT-3.5.
In sozialen Medien gehen zudem seit Wochen Gerüchte um wahnwitzige Modellgrößen ("100 trillion parameters") um, keine von denen sind allerdings begründet - oder berechtigt. Wenn überhaupt zeigen die letzten Monate KI-Entwicklung mit Modellen wie Chinchilla, Sparse Luminous Base oder auch OpenAIs ChatGPT, dass Parameterzahl längst nicht alles ist, sondern Architektur, Datenmenge und -qualität im Training ebenfalls eine große Rolle spielen.
OpenAI-Mitgründer Sam Altman sagte im September 2021, dass GPT-4 womöglich nicht viel größer als GPT-3 werde. Fortschritte sollen stattdessen durch hochwertigere Daten, bessere Algorithmen und genauere Feinabstimmung erzielt werden - genau das, was GPT-3.5 und ChatGPT jetzt zeigen.
GPT-4 kommt, wenn es sicher ist
Im Rahmen einer Venture-Capital-Veranstaltung sprach Altman jetzt erneut über das bevorstehende GPT-4. Demnach solle das neue Modell erst erscheinen, wenn es "sicher und verantwortungsvoll" möglich sei. Das ist so weit keine Neuigkeit, ähnlich äußert sich OpenAI bereits seit GPT-2.
Altman fügte jedoch hinzu, dass OpenAI "im Allgemeinen Technologie viel langsamer auf den Markt bringen wird, als es sich Menschen wünschen würden."
"Wir werden viel länger darauf sitzen bleiben ...", sagt Altman. Das klingt nicht nach einem schnellen GPT-4-Start, zumindest nicht in vollem Umfang.
Altman gab zudem bekannt, dass OpenAI an einem generativen KI-System für Videos arbeitet. Google stellte mit Imagen Video, Phenaki und einer Kombination aus beiden Systemen bereits drei Text-zu-Video-Systeme vor. Meta zeigte mit Make-a-Video ebenfalls ein Text-zu-Video-System.
Microsoft-Investition könnte OpenAIs Strategie verändern
Schon im Dezember 2022 räumte Altman ein, dass es angesichts "unberechenbarer Forschung" sehr schwierig sei, vorherzusehen, wann genau ein neues Modell mit welchen Fähigkeiten auf den Markt käme.
"Aber im Allgemeinen kann man davon ausgehen, dass die Modelle viel besser werden", sagt Altman. Der bevorstehende Großeinstieg von Microsoft bei OpenAI könnte zudem eventuelle Veröffentlichungspläne von OpenAI verändern.
Möglich, dass Microsoft die Integration von OpenAI-Technologie in eigene Produkte priorisiert oder sich sogar, wie bei GPT-3, Exklusivrechte sichert. Angeblich soll ChatGPT in Office-Produkte integriert werden.