Japanische Verleger warnen vor den Auswirkungen von Suchmaschinen mit künstlicher Intelligenz.
Der japanische Verband der Zeitungsverleger und -redakteure erklärte kürzlich, dass KI-basierte Suchmaschinen die Inhalte von Nachrichtenmedien ausbeuten. Die Systeme seien "Trittbrettfahrer" auf Nachrichteninhalten.
Einige Experten forderten Gesetze zum Schutz des Urheberrechts, da die Gefahr von Urheberrechtsverletzungen durch generative KI, die automatisch komplexe Texte aus anderen Quellen erstellt, zunehme.
Als Beispiel für eine mögliche Urheberrechtsverletzung nennt der Verband eine Suchanfrage nach der Zahl der Opfer des Erdbebens auf der Halbinsel Noto am 1. Januar 2024. Google antwortete: "Das Erdbeben auf der Noto-Halbinsel forderte bis zum 19. Juni 282 Todesopfer."
Der Text scheint auf mehreren Berichten von Fernsehsendern und großen Zeitungen zu basieren. Die Beschreibung der Todesursache war fast identisch mit der in einem Artikel einer großen Zeitung. Er wurde im Rahmen eines Beta-Tests der "Search Generative Experience" von Google generiert.
Die Verlage sehen darin einen Verstoß gegen das japanische Urheberrecht, das die Nutzung von Inhalten erlaubt, wenn sie geringfügig ist und nur in dem Umfang erfolgt, der für die Suche erforderlich ist.
Der Verband warnte davor, dass die Produktion von Inhalten zum Erliegen kommen könnte, wenn die "Verwertung" von Artikeln und anderen Inhalten nicht geregelt werde. Das Rechtssystem müsse angesichts der raschen Fortschritte der generativen KI überprüft werden.
Zudem bestehe die Gefahr, dass die Verbreitung von Falschinformationen zunehme. Insgesamt würde dies "der Demokratie und der Kultur des Landes irreversiblen Schaden zufügen".
Auch in den USA und Europa gibt es Kritik an KI-Suchmaschinen wie Perplexity oder Googles AI Overviews, die Inhalte von Webseiten verwenden, ohne signifikanten Traffic zu generieren. Dadurch können Geschäftsmodelle von Webseitenbetreibern zerstört werden, insbesondere von jenen, die mit Inhalt direkt auf ihrer Seite Geld verdienen.