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Und plötzlich ist als Überraschungsgast Elon Musk in eurer Zoom-Session. Wie das geht? Mit Echtzeit-Deepfakes.

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Wer sich im Kontext dieser Meldung jetzt das erste Mal mit Deepfakes befasst: Der Begriff bezeichnet ein KI-Verfahren, bei dem das eigene Gesicht durch ein anderes getauscht wird - beispielsweise das einer prominenten Person.

Der Gesichtertausch ist dank lernender neuronaler Netze viel präziser als frühere Faceswap-Verfahren. Letztlich sind die Farben und Anordnungen von Pixeln Statistik im Datenmeer - und die beherrscht Künstliche Intelligenz wie keine andere Technologie.

Deepfakes werden oft kritisch diskutiert, weil sie beispielsweise für Fake-Pornographie missbraucht werden oder in politischen Kampagnen Wähler täuschen könnten.

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Es gibt aber auch zahlreiche kreative Beispiele für unterhaltsame Deepfakes. Sehr viele davon findet ihr in unserem News-Stream zu Deepfakes.

Avatarify bringt Echtzeit-Deepfakes in Zoom und Co.

Der Programmierer Ali Aliev schnappte sich Anfang des Jahres den frei verfügbaren Deepfake-Code "First Order Motion", der von italienischen Forschern der Universität Trento und Snap entwickelt wurde, dem Unternehmen hinter Snapchat.

First Order Motion setzt anders als bisher bekannte Deepfake-Modelle nicht auf sogenannte GAN-Netze, sondern führt ein neues Modell ein, das selbstüberwacht trainiert (Erklärung) wurde. Das Modell findet eigenständig Muster in großen Datenmengen wie Pixelansammlungen.

Es funktioniert anders als typische GAN-Deepfakes nach einem Vortraining für Gesichter ohne spezielles Training für spezifische Gesichter - daher läuft der Deepfake in Echtzeit. Man spart sich also das zeitaufwendige und rechenintensive KI-Training pro zu fälschender Person.

Laut Aliev war der Prototyp von "Avatarify", so nennt er das Projekt, auf Basis des verwendeten Open-Source-Modells innerhalb weniger Stunden entwickelt. Das Ergebnis könnt ihr im folgenden Zoom-Call ansehen, bei dem sich Aliev als Fake-Elon-Musk "versehentlich" im falschen Kanal einwählt.

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Programmiercode als Open Source verfügbar

Avatarify ist bei Github als Open Source verfügbar. In der aktuellen Version ist die App noch nicht jedermann-tauglich, da das Interface zum Code fehlt. Parallel zu Zoom oder Skype muss außerdem eine Streaming-Software eingerichtet werden.

Avatarify benötigt laut Aliev einen "schnellen Spiele-PC", damit der Gesichtertausch in Echtzeit flüssig funktioniert. Optimierungen für Notebooks seien aber nur eine Frage der Zeit. Eine Demo der Software könnt ihr im folgenden Video ansehen.

Im letzten Sommer stellten israelische Forscher ein ähnliches KI-Verfahren für Echtzeit-Deepfakes vor basierend auf GANs, bei dem der Gesichtertausch visuell noch überzeugender funktioniert. Bislang wurde die Technik nicht in einer App verwendet. Der Code (FSGAN) ist allerdings erst seit wenigen Tagen bei Github verfügbar.

Wie ein Hollywood im Deepfake-Zeitalter funktionieren könnte, stellen wir uns im MIXED.de Podcast #169 vor. Wer nach einer anderen Spaß-App für Zoom und Co. sucht: Mit Snaps AR Camera für den PC könnt ihr die Kollegen ebenfalls überraschen.

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Quelle: Motherboard

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Online-Journalist Matthias ist Gründer und Herausgeber von THE DECODER. Er ist davon überzeugt, dass Künstliche Intelligenz die Beziehung zwischen Mensch und Computer grundlegend verändern wird.
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