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Forscherinnen und Forscher der Universitäten Washington und Michigan haben untersucht, wie Kinder zwischen 7 und 13 Jahren generative KI-Tools wie ChatGPT und DALL-E für kreative Aufgaben nutzen.

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Die Studie, die auf der CHI-Konferenz 2024 (Computer Human Interaction) vorgestellt wurde, zeigt sowohl Chancen als auch Herausforderungen beim Einsatz von KI zur Förderung kindlicher Kreativität auf.

Die Wissenschaftler führten sechs Workshops mit insgesamt zwölf Kindern durch, in denen verschiedene KI-Tools für Text, Bilder und Musik genutzt wurden. Dabei beobachteten sie, wie die Kinder mit den Systemen interagierten und kreativ arbeiteten.

Ein zentrales Ergebnis ist, dass Kinder oft Schwierigkeiten haben, die kreativen Möglichkeiten von KI-Tools intuitiv zu erfassen. Sie benötigen Unterstützung, um ein mentales Modell zu entwickeln, das KI als aktiven, kollaborativen Partner im kreativen Prozess begreift.

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Kinder frustriert von Grenzen der KI-Systeme

Die Forscher beobachteten, dass Kinder frustriert waren, wenn die KI-Outputs nicht ihren Erwartungen entsprachen. In solchen Fällen passten die Kinder entweder ihre Eingaben an, gaben mehr Kontext oder wechselten zu einer neuen Idee. Dabei zeigte sich, dass Kinder bei Themen, die sie interessierten, eher bereit waren, Herausforderungen zu überwinden.

Ein weiteres Hindernis war die oft zu formelle Sprache der KI-Systeme. Die Kinder empfanden sie als unpassend für ihre kreativen Ziele und wünschten sich eine anpassungsfähigere Kommunikation. Auch das mangelnde Domänenwissen der KI in Bereichen, in denen sich die Kinder als Experten sahen, führte zu Frustration.

Auch ethische Überlegungen spielten eine Rolle. Die Kinder erkannten etwa, dass Tools wie ChatGPT es zu einfach machen könnten, Aufsätze zu schreiben, und man Schülern nicht vertrauen könne, sie "richtig" zu nutzen. Einige vermuteten, dass ihre Schulen ChatGPT deswegen verboten hätten.

Ein Comic über eine "schlechte Situation" mit ChatGPT, in dem ein Kind lernt, andere mit einem Limonadenstand zu betrügen. | Bild: Newman et al.

Bei persönlichen, kreativen Projekten waren die ethischen Überlegungen der Kinder von Nuancen geprägt. Viele empfanden es als enttäuschend, wenn jemand KI für eine persönliche Nachricht wie eine Geburtstagskarte nutzen würde, da dies die Authentizität und den Aufwand untergrabe.

Diese Annahme der Kinder wird durch eine Studie aus dem Herbst 2023 bestätigt. Der Einsatz von KI im zwischenmenschlichen Kontakt wird als Annehmlichkeit empfunden.

Empfehlung

KI-generierte Bücher würden die Verbindung zwischen Autor und Leser beeinträchtigen, so einige Kinder. Andere argumentierten, dass eine KI-Nutzung in Ordnung sei, solange sie nur als Grundlage für eine persönlichere Botschaft diene oder nicht das gesamte Kunstwerk generiere.

Die Forscher schlagen vor, dass KI-Tools für Kinder die Möglichkeit bieten sollten, die Sprache und den Stil an ihre Bedürfnisse anzupassen. Zudem sollten die Systeme transparenter machen, wie sie zu kreativen Entscheidungen kommen.

Die Forscher argumentieren, dass KI-Tools, wenn sie richtig eingesetzt werden, Kindern dabei helfen können, ihr kreatives Selbstvertrauen aufzubauen. Dafür stellen sie in ihrer Arbeit ein Modell vor, das auf vier Kontexten basiert, die für kreative Interaktionen zwischen Kindern und KI wichtig sind:

  • die Möglichkeiten des Systems,
  • der Prozess des Kindes,
  • das Domänenverständnis
  • und die kreative Intention.

Sie betonen jedoch, dass KI kein Ersatz für das Erlernen kreativer Fähigkeiten ist. Vielmehr sehen sie Potenzial darin, KI als konstruktivistisches Werkzeug einzusetzen, das Kindern hilft, ihr Verständnis von Kreativität und KI zu entwickeln.

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Zusammenfassung
  • Forscher der University of Washington untersuchten in Workshops, wie Kinder zwischen 7 und 13 Jahren generative KI-Tools wie ChatGPT und DALL-E für kreative Aufgaben nutzen und dabei sowohl Chancen als auch Herausforderungen identifizierten.
  • Die Kinder hatten oft Schwierigkeiten, die kreativen Möglichkeiten der KI-Tools intuitiv zu erfassen, und waren frustriert über die Grenzen der Systeme, wie die oft zu formelle Sprache oder das mangelnde Domänenwissen in Bereichen, in denen sich die Kinder als Experten sahen.
  • Die Forscher schlagen vor, dass KI-Tools für Kinder anpassungsfähiger sein und transparenter machen sollten, wie sie zu kreativen Entscheidungen kommen. Richtig eingesetzt, könnten sie Kindern helfen, ihr kreatives Selbstvertrauen aufzubauen, seien aber kein Ersatz für das Erlernen kreativer Fähigkeiten.
Quellen
Online-Journalist Matthias ist Gründer und Herausgeber von THE DECODER. Er ist davon überzeugt, dass Künstliche Intelligenz die Beziehung zwischen Mensch und Computer grundlegend verändern wird.
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