KI-Forscher Geoffrey Hinton glaubt, dass KI Gefühle hat oder haben wird
Der renommierte KI-Forscher Geoffrey Hinton machte Schlagzeilen, als er Google verließ, um die Welt vor KI-Bedrohungen wie massenhaften Fake News und autonomen Waffen zu warnen. Mit einer anderen These hielt er sich zurück.
Hinton geht davon aus, dass menschenähnliche Intelligenz nur mit Deep Learning erreicht und perspektivisch sogar übertroffen werden kann - eine Ansicht, die in Fachkreisen sowohl Befürworter als auch Kritiker findet.
Bei einem Vortrag am King’s College in London äußerte Hinton eine weitere These, die in der KI-Branche für Emotionen sorgen dürfte.
Auf die Frage, ob KI-Systeme eines Tages emotionale Intelligenz und Gefühle haben könnten und auch verstehen würden, dass sie diese haben, antwortete Hinton: "Ich denke, sie werden Gefühle haben. Sie werden keinen Schmerz empfinden wie Menschen, aber ich sehe keinen Grund, warum sie nicht Frustration und Wut empfinden sollten."
Hinton begründet seine Ansicht mit einer "unter Philosophen unpopulären" Definition von Gefühlen, die darin besteht, eine hypothetische Handlung zu erzählen ("Ich würde ihm gerne eins auf die Nase geben"), um auf diese Weise ein Gefühl (Wut) zu kommunizieren. Da KI-Systeme solche Mitteilungen machen können, sieht der KI-Forscher keinen Grund, warum man KI-Systemen keine Gefühle zuschreiben sollte. Er geht sogar davon aus, dass sie "wahrscheinlich schon welche haben".
Das habe er bisher nicht gesagt, weil schon seine erste These, dass übermächtige KI die Menschheit bedrohe, auf Widerstand gestoßen sei. Hätte er diese emotionale These hinzugefügt, hätten ihn die Leute für verrückt erklärt und nicht mehr zugehört, so Hinton.
In der Praxis dürfte Hintons These weder verifizierbar noch falsifizierbar sein, da LLMs bei emotionalen Äußerungen nur statisch wahrscheinliche Emotionen wiedergeben könnten, die sie durch Training aufgenommen haben. Die Frage, ob sie als Entität tatsächlich eigene Emotionen haben, müsste vermutlich über die Klärung des Bewusstseins beantwortet werden. Für die Messung des Bewusstseins gibt es jedoch kein wissenschaftliches Instrument.
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