KI-gesteuerte Drohnen könnten bei der Minenräumung in der Ukraine helfen
Kurz & Knapp
- Jasper Baur, Doktorand an der Columbia University, entwickelt eine KI-gesteuerte Drohnentechnologie zum Aufspüren von Landminen, die unter idealen Bedingungen eine Erfolgsquote von rund 90 % erreicht. Sie ergänzt die traditionelle Minenräumung, indem sie große Gebiete schnell auf explosive Gefahren untersucht.
- Baurs Methode unterstützt die manuelle Suche mit Metalldetektoren durch Drohnen, die Bilder von Minenfeldern aufnehmen, die von einer künstlichen Intelligenz analysiert werden, um Landminen und Blindgänger zu identifizieren.
- Die in der Ukraine getestete Technologie stößt vor allem bei der Detektion schwer sichtbarer Minen an ihre Grenzen. Um hier Abhilfe zu schaffen, erforscht Baurs Team Wärmebildtechnik und Bodenradar, um auch Minen aufzuspüren, die von der Vegetation verdeckt oder tief vergraben sind.
Drohnen und Computer Vision könnten helfen, Minenfelder in der Ukraine zu erkennen und so die Räumung zu beschleunigen.
Jasper Baur, Doktorand an der Columbia University, entwickelt in Zusammenarbeit mit der Safe Pro Group eine Drohnentechnologie, die künstliche Intelligenz nutzt, um Landminen in der Ukraine aufzuspüren. Diese Technologie, die in Tests unter optimalen Bedingungen eine Erkennungsrate von etwa 90 % gezeigt hat, soll herkömmliche Minenräummethoden unterstützen, indem sie große Gebiete schnell absucht und mögliche explosive Gefahren identifiziert.
Bei der traditionellen Minenräumung, die sich seit dem Zweiten Weltkrieg kaum verändert hat, werden Gebiete manuell mit Metalldetektoren abgesucht. Baurs Ansatz hingegen nutzt Drohnen, um Bilder von vermuteten Minenfeldern aufzunehmen. Ein KI-Algorithmus analysiert diese Bilder und identifiziert verschiedene Arten von Landminen und Blindgängern.
Echtwelt-Tests zeigen Grenzen des Systems
Die Technologie wurde in der Ukraine getestet, wo der anhaltende Konflikt die Präsenz von Landminen auf ein bisher nicht gekanntes Ausmaß erhöht hat. Die Tests haben die Grenzen der Technologie aufgezeigt: Derzeit erkennt das KI-System vor allem oberflächennahe Sprengkörper, hat aber Schwierigkeiten, tief vergrabene oder von der Vegetation verdeckte Minen zu identifizieren.
Um dies zu verbessern, experimentieren Baurs Team und die Demining Research Community mit Wärmebildtechnik und bodendurchdringendem Radar. Außerdem arbeiten sie daran, das KI-Modell so zu verfeinern, dass es seine Detektionssicherheit unter Berücksichtigung von Faktoren wie Vegetation besser einschätzen kann.
"Es gibt kein Allheilmittel"
Der UAV-Ansatz soll in erster Linie eine effizientere Ersterkundung großer Gebiete ermöglichen, um Gebiete mit hoher Minendichte zu identifizieren. Mit den heutigen Ressourcen könnte dieser Prozess sonst bis zu 750 Jahre dauern.
Milan Bajičić, ein Experte für Fernerkundung, der unter anderem Minen in Kroatien geräumt hat, sagte gegenüber Scientific American: "Es gibt kein Allheilmittel, aber die Kombination verschiedener Technologien kann erfolgreicher sein als jede für sich".
Baurs Ziel ist es, dieses Drohnen-Erkennungssystem für Minenräumteams weltweit verfügbar zu machen, insbesondere angesichts des anhaltenden Einsatzes von Landminen in Konflikten wie dem Krieg in der Ukraine.
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