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Google und die Fluggesellschaft American Airlines haben in einem Pilotprojekt untersucht, ob Flugzeuge durch geschickte Routenplanung Kondensstreifen vermeiden können. Sie können, aber das hat seinen Preis.

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Anhand von Satellitenbildern, Wetter- und Flugdaten hat das Projektteam mit einem KI-System vorhergesagt, welche Flugrouten Kondensstreifen verursachen. Die Pilot:innen von American Airlines flogen dann entsprechend angepasste Routen.

Die Auswertung der Satellitenbilder ergab: Die neuen Flugrouten reduzierten die Kondensstreifen um 54 Prozent. Insgesamt wurden 70 Testflüge über einen Zeitraum von sechs Monaten durchgeführt.

Kondensstreifen entstehen, wenn Flugzeuge durch feuchte Luftschichten fliegen. Sie können sich als Zirruswolken über längere Zeit halten. Tagsüber reflektieren sie das Sonnenlicht, nachts behindern sie die Wärmeabstrahlung.

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Insgesamt verstärken sie den Treibhauseffekt. Ein gezieltes Umfliegen dieser Luftzonen könnte die Klimabelastung deutlich reduzieren, so die Schlussfolgerung des Pilotprojekts.

Weniger Kondensstreifen, mehr Spritverbrauch

Ein wichtiges Ergebnis des Versuchs von American Airlines ist jedoch auch, dass Flüge, die Kondensstreifen vermeiden wollten, zwei Prozent mehr Treibstoff verbrauchten. Aktuelle Studien zeigen jedoch, dass nur ein kleiner Prozentsatz der Flüge angepasst werden muss, um den Großteil der Erwärmung durch Kondensstreifen zu vermeiden.

So könnte der gesamte Mehrverbrauch an Treibstoff für alle Flüge einer Fluggesellschaft nur 0,3 Prozent betragen. Dies deutet darauf hin, dass Kondensstreifen in großem Maßstab für etwa 5 bis 25 US-Dollar pro Tonne CO₂-Äquivalent vermieden werden könnten. Dies wäre ein kostengünstiger Weg, die globale Erwärmung zu reduzieren, und weitere Verbesserungen zu erwarten.

Kondensstreifen verursachen 35 Prozent der Klimabelastung des Luftverkehrs

Der Flugverkehr trägt erheblich zum Klimawandel bei. Laut eines Berichts des Weltklimarats gehen rund 35 Prozent der Klimabelastung durch Flugzeuge auf das Konto von Kondensstreifen, den weißen Abgasfahnen am Himmel.

Die Luftfahrtindustrie kann daher einen Beitrag gegen die Erderwärmung leisten, indem sie Kondensstreifen durch KI-Vorhersagen vermeidet, so ein Fazit des Projekts. Die beteiligten Unternehmen kündigten an, die Technologie in den kommenden Jahren im großen Maßstab einsetzen zu wollen.

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Zusammenfassung
  • Google und American Airlines haben ein Pilotprojekt durchgeführt, um Kondensstreifen durch intelligente Routenplanung mit KI-Systemen zu reduzieren.
  • Nach Anpassung der Flugrouten wurden die Kondensstreifen um 54 Prozent reduziert, basierend auf 70 Testflügen über sechs Monate.
  • Ein Nachteil war, dass diese Flüge 2 Prozent mehr Treibstoff verbrauchten. Jedoch könnte der gesamte Treibstoffmehrverbrauch für alle Flüge einer Fluggesellschaft nur 0,3 Prozent betragen, was einen kostengünstigen Beitrag zur Reduzierung der globalen Erwärmung darstellt.
Quellen
Jonathan ist Technikjournalist und beschäftigt sich stark mit Consumer Electronics. Er erklärt seinen Mitmenschen, wie KI bereits heute nutzbar ist und wie sie im Alltag unterstützen kann.
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