Unabhängige Experten sollen Google in Fragen der KI-Ethik beraten, unter anderem zu Gesichtserkennung und Fairness.
Google kündigte die Gründung des Expertengremiums im Rahmen einer Digitalkonferenz des MIT an. Das „Advanced Technology External Advisory Council“, so heißt das Gremium, kommt etwa ein Jahr nach der intensiven Debatte zum Militärprojekt Maven, die die KI-Strategie des Konzerns nachhaltig veränderte.
Im März 2018 wurde bekannt, dass Google das US-Militär mit KI-Technologie unterstützt. Nach wochenlangen Protesten und einigen Rücktritten von Google-Mitarbeitern zog sich der Konzern aus dem Projekt zurück. Im Juni 2018 veröffentlichte Google als Reaktion auf die Debatte erste KI-Richtlinien, die unter anderem vorsehen, dass Künstliche Intelligenz nicht als Waffe dienen darf.
Experten gab es genug – nur keine externen
Google hat nach eigenen Aussagen bereits interne Ethik-Berater, die Entwicklern zur Seite stehen. Die externe Gruppe soll diese unterstützen. Acht Personen, viele aus dem wissenschaftlichen Umfeld, beraten im neuen Gremium. Die Gruppe soll 2019 vier Tagungen veranstalten, die erste im April. Die Ergebnisse der Tagungen werden veröffentlicht.
Die Experten soll sich etwa der besonders kritischen Gesichtserkennung widmen und Google mit unterschiedlichen Perspektiven weiterhelfen. Google selbst hatte letztes Jahr verkündet, keine Gesichtsanalyse-Software anbieten zu wollen, bis die Rahmenbedingungen geklärt sind.
Googles Ankündigung kommt wenige Tage nach Amazons Versprechen, zehn Millionen US-Dollar in Forschung über KI-Ethik zu investieren. Auch Microsoft schläft nicht: Der Konzern will in Zukunft Fragen der KI-Ethik in Form einer Checkliste für jede Produktfreigabe einplanen. Das kündigte Harry Shum an, der zu Microsofts führenden KI-Forschern zählt.
Via: VentureBeat, Quelle: Geekwire, Google