Themen Hub KI in der Praxis
Künstliche Intelligenz ist im Alltag gegenwärtig – vom „Googeln“ über Gesichtserkennung bis zum Staubsaugerroboter. KI-Werkzeuge werden immer elaborierter und unterstützen Menschen und Unternehmen effektiver bei ihren Aufgaben, etwa bei der Generierung von Grafiken, beim Texten oder Coden oder bei der Interpretation großer Datenmengen.
Welche KI-Werkzeuge gibt es, wie funktionieren sind, wie helfen sie im Alltag – und wie verändern sie unser Leben? Mit diesen Fragen befassen wir uns in der Rubrik Künstliche Intelligenz in der Praxis.
Mistral stellt eine neue Version seines beliebten 7B Mini-Sprachmodells vor. Mistral-7B-Instruct-v0.3 wurde speziell für Instruktionsaufgaben optimiert und bietet erweiterte Tokenisierung und Unterstützung für Funktionsaufrufe. Mistral bietet ein Python-Paket namens mistral_inference an, mit dem Entwickler einfach mit dem Modell interagieren können, einschließlich eines mistral-chat CLI-Tools für schnelle Konversationen. Das Modell kann auch mit der beliebten Hugging Face Transformers Bibliothek verwendet werden. Mistral weist darauf hin, dass das Modell derzeit über keine Moderationsmechanismen verfügt. Es soll demonstrieren, dass das 7B-Basismodell mit einfachen Mitteln angepasst werden kann.
Der KI-Musikgenerator Suno AI hat eine Investition in Höhe von 125 Millionen US-Dollar erhalten. Das Start-up-Unternehmen will mit der Finanzierung die Produktentwicklung beschleunigen und sein Team erweitern. Innerhalb von acht Monaten nach dem Start haben laut Suno zehn Millionen Menschen Musik mit Suno generiert, viele davon zum ersten Mal. Zu den Investoren gehören Lightspeed Venture Partners, Nat Friedman, Daniel Gross, Matrix und Founder Collective. Suno arbeitet zudem mit erfahrenen Beratern wie 3LAU, Aaron Levie, dem ehemaligen Tesla-KI-Chef Andrej Karpathy und Guillermo Rauch zusammen. Ziel sei es, eine Zukunft zu schaffen, in der "jeder Musik machen kann", indem die menschliche Kreativität durch Technologie verstärkt wird. Wie viele KI-Unternehmen steht auch Suno unter dem Verdacht, sein KI-Modell unerlaubt auf Werke menschlicher Künstlerinnen und Künstler trainiert zu haben. Dagegen geht unter anderem Sony Music vor.
Humane, das Start-up hinter dem im Juni vorgestellten KI-Assistenten AI Pin, sucht laut Bloomberg einen Käufer für sein Unternehmen. Das Unternehmen arbeitet mit einem Finanzberater zusammen und hofft auf einen Verkaufspreis zwischen 750 Millionen und 1 Milliarde Dollar. Trotz millionenschwerer Investitionen wurde Human AI Pin nach seiner Markteinführung von Kritikern überwiegend verrissen und floppte am Markt. Kritisiert wurden unter anderem irrelevante Antworten, schlechte Akkulaufzeit, schlechte Steuerbarkeit und insgesamt ein geringer Nutzen im Vergleich zum Smartphone - und das bei einem Preis von 700 Dollar plus einer monatlichen Gebühr von 24 Dollar. Wer die Firma hinter diesem Gerät zu diesem Preis und bei diesen Kritikpunkten kaufen soll, ist unklar. Am interessantesten wäre wohl ein Deal, um die dort beschäftigten KI-Talente und Ingenieure zu übernehmen. Der Markenname ist nach dem ersten Produkt bereits verbrannt.
Amazon plant, seine Sprachassistentin Alexa noch in diesem Jahr mit generativer KI aufzurüsten, um mit Chatbots wie dem von OpenAI und Google mitzuhalten. Laut Quellen von CNBC wird Amazon für die neue Version von Alexa eine monatliche Gebühr verlangen, die nicht im Prime-Abo enthalten ist. Alexa galt intern unter Gründer Jeff Bezos als Lieblingsprojekt, verlor aber unter CEO Andy Jassy an Priorität. Das Alexa-Team steht nun unter Druck, den Sprachassistenten relevant zu halten. Amazon hofft, von der großen installierten Basis an Alexa-Geräten zu profitieren. Herausforderungen sind die Kosten der generativen KI und der Wettbewerb um KI-Talente. Für das Alexa-Upgrade will Amazon sein eigenes großes Sprachmodell Titan nutzen. Angeblich arbeitet Amazon auch am Sprachmodell Olympus, zu dem man aber länger nichts gehört hat. Bezos sei besorgt, dass Amazon bei KI hinterherhinkt. Trotz seines Rückzugs als CEO sei er "sehr engagiert" in der KI-Strategie bei Amazon.
Ob Microsoft diese Folie wohl mit Bedacht gewählt hat? Auf der Build zeigte Microsoft-CTO Kevin Scott eine Grafik, die wohl das exponentielle Wachstum von KI veranschaulichen sollte. Nimmt man die Grafik für bare Münze, würde das bedeuten, dass noch in diesem Jahr ein um ein Vielfaches schnelleres KI-Modell von OpenAI auf den Markt kommt, das GPT-4 deutlich übertrifft. Sollte die Grafik ohne genaue Kenntnis zukünftiger KI-Modelle erstellt worden sein, fragt man sich, warum Microsoft es a) nicht besser weiß und b) so zum KI-Hype beitragen will, um dann zu enttäuschen. Kurz darauf betrat übrigens OpenAI-CEO Sam Altman die Bühne und erzählte das Gleiche, was er schon seit Monaten erzählt, nämlich dass KI-Modelle mit mehr Training "schlauer" werden. Konkrete Informationen zu GPT-5 hatte Altman nicht.