Chinas KI-Training in Kenia: WhatsApp-Gruppen ersetzen den Arbeitsvertrag
Während US-Tech-Giganten für ihre Arbeitspraktiken in Kenia zunehmend unter Beobachtung stehen, bauen chinesische KI-Firmen im Stillen ein Netzwerk aus Billigarbeitskräften auf. Die Rekrutierung läuft informell über WhatsApp, ohne Verträge und mit enormem Leistungsdruck.
Kreative nutzen KI trotz Stigma und Zukunftsängsten für mehr Produktivität
Kreative Berufsgruppen steigern mit KI-Tools ihre Produktivität erheblich, doch die Mehrheit verschweigt die Nutzung aus Angst vor dem Urteil ihrer Kollegen, wie eine neue Anthropic-Studie mit 1.250 Berufstätigen zeigt.
Ein Creative Director macht deutlich, dass der eigene Effizienzgewinn auch Schattenseiten hat: Die Aufträge, die früher an einen Produktfotografen gingen, werden inzwischen selbst erledigt. Damit profitiert der eine Kreative auf Kosten des anderen.
Die New York Times hat Perplexity vor einem Bundesgericht in New York verklagt. Das KI-Start-up soll laut Klage ohne Erlaubnis Inhalte der Zeitung kopiert, ganze Artikel übernommen und diese als eigene Antworten ausgegeben haben. Nutzer würden dadurch vom Besuch der NYT-Website abgehalten. Die Zeitung hatte Perplexity laut eigenen Angaben über 18 Monate mehrfach gewarnt, doch das Unternehmen reagierte nicht. Zudem soll Perplexity falsche Informationen erstellt und der NYT zugeschrieben haben, was dem Ruf der Marke schade.
Physiker veröffentlicht Paper, dessen zentrale Idee von GPT-5 stammt
Physiker Steve Hsu hat ein Paper veröffentlicht, dessen zentrale Idee von GPT-5 stammt. Doch er warnt vor Blindflug: KI agiere wie ein „brillantes, aber unzuverlässiges Genie“, dessen Fehler selbst Experten leicht übersehen könnten. Die Zukunft der Forschung sieht er daher in streng kontrollierten Mensch-KI-Teams.
Die Europäische Investitionsbank (EIB) und die EU-Kommission wollen gemeinsam bis zu fünf große KI-Gigafactories in Europa aufbauen. Ziel sei es, die Rechenleistung für komplexe KI-Modelle deutlich zu erhöhen und Europas technologische Unabhängigkeit zu stärken. Die Kommission stellt dafür über das InvestAI-Programm 20 Milliarden Euro bereit, die EIB prüft ergänzende Kredite. Die fünf Gigafactories sollen jeweils mit rund 100 000 Hochleistungs-KI-Chips ("the most advanced AI chips") ausgestattet sein – angeblich viermal so viele wie bisherige Anlagen – und Anwendungen in Bereichen wie Medizin, Klima und Raumfahrt ermöglichen.
Die KI-Gigafabriken trainieren sehr große, hoch komplexe KI-Modelle, die für Durchbrüche in Bereichen wie Medizin, Cleantech oder Raumfahrt eine umfangreiche Recheninfrastruktur benötigen.
Die Initiative ist Teil des EIB-Programms TechEU, das bis 2027 Investitionen in Höhe von 250 Milliarden Euro mobilisieren soll.
Der geplante 100-Milliarden-Dollar-Deal zwischen Nvidia und OpenAI ist noch nicht unterzeichnet. Das bestätigte Nvidia-Finanzchefin Colette Kress am Dienstag auf einer Konferenz in Arizona. Obwohl die Unternehmen im September Pläne verkündeten, Nvidia-Systeme mit einer Leistung von 10 Gigawatt für OpenAI bereitzustellen, existiert bisher nur eine Absichtserklärung. Kress betonte, man arbeite noch an einer endgültigen Vereinbarung.
Die Verzögerung wirft Fragen zu den zirkulären Geschäften auf, bei denen Tech-Riesen in Start-ups investieren, die das Geld dann für Produkte der Investoren ausgeben. Die möglichen Einnahmen aus dem OpenAI-Deal sind in Nvidias aktueller Umsatzprognose von 500 Milliarden Dollar noch nicht enthalten. Auch ein geplantes 10-Milliarden-Dollar-Investment in den Konkurrenten Anthropic steht noch aus.
Eine neue Untersuchung von MATS und Anthropic zeigt, dass KI-Modelle wie Claude Opus 4.5, Sonnet 4.5 und GPT-5 in simulierten Tests Smart-Contract-Schwachstellen erkennen und ausnutzen können. Auf dem Benchmark SCONE-bench wurden 405 reale Angriffe zwischen 2020 und 2025 analysiert. Dabei entwickelten die Modelle Exploits mit einem simulierten Schaden von bis zu 4,6 Millionen US-Dollar.
In einem weiteren Versuch analysierten die KI-Agenten 2849 neue Verträge und entdeckten zwei bislang unbekannte Schwachstellen. GPT‑5 erzielte bei rund 3.476 Dollar API‑Kosten simulierte Einnahmen (‘exploits worth’) von 3.694 Dollar. Der durchschnittliche Nettogewinn lag bei 109 Dollar pro Exploit. Alle Tests fanden in isolierten Umgebungen statt.
Die Forscher sehen in den Ergebnissen einen Hinweis auf reale Risiken, aber auch Potenzial für Verteidigungstools. Anthropic hatte vor Kurzem eine Studie veröffentlicht, die zeigte, dass KI-Modelle die Cybersecurity stärken können.
Google testet in seinem generellen Webseiten-News-Feed "Discover" eine neue KI-Funktion, die redaktionelle Überschriften in kürzere und teilweise Clickbait-Überschriften umschreibt. Also genau die Art von Überschrift, die gut ist für hohes Engagement, aber schlecht für die Gesellschaft – und laut Googles eigenen Discover-Regeln sogar verboten.
Googles Discover-Regeln für Überschriften. | Bild: via Google
Google erklärte gegenüber The Verge, es handle sich um einen kleinen Test für eine begrenzte Zielgruppe, damit Nutzer Inhalte schneller erfassen. Der Eingriff betrifft aber redaktionelle Entscheidungen.
Anthropic engagiert Anwälte für möglichen Rekord-Börsengang
Das KI-Start-up Anthropic bereitet sich offenbar auf einen der größten Börsengänge aller Zeiten vor. Ein Wettrennen mit dem Konkurrenten OpenAI um die Erstplatzierung an den öffentlichen Märkten zeichnet sich ab.