Der schwedische Zahlungsanbieter Klarna hat bekannt gegeben, dass sein von OpenAI betriebener KI-Assistent in nur einem Monat zwei Drittel aller Kundenservice-Chats bearbeitet hat.
Laut Klarna hat die KI in diesem Zeitraum 2,3 Millionen Gespräche geführt, was der Arbeit von 700 Vollzeitmitarbeitern entsprechen soll.
Die Kundenzufriedenheit liege auf dem gleichen Niveau wie bei menschlichen Agenten, und die Fehlerquote bei der Lösung von Anfragen sei um 25 Prozent gesunken.
Außerdem könnten Kunden ihre Probleme jetzt in weniger als zwei Minuten lösen, während es vorher elf Minuten gedauert habe.
Der KI-Assistent ist in 23 Märkten verfügbar, rund um die Uhr erreichbar und unterstützt mehr als 35 Sprachen. Er übernimmt eine Vielzahl von Aufgaben, vom mehrsprachigen Kundenservice bis hin zur Verwaltung von Rückerstattungen und Retouren. Klarna will bald weitere Funktionen hinzuzufügen.
Der KI-Assistent hat laut Klarna auch die Kommunikation mit lokalen Immigranten- und Expatriate-Gemeinschaften in allen Märkten durch Sprachunterstützung verbessert. Kundinnen und Kunden können nach wie vor mit Live-Agenten interagieren, wenn sie das bevorzugen.
Klarna-CEO warnt vor KI-Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt
Klarna-CEO Sebastian Siemiatkowski kommentiert die Ergebnisse auf X: Sie würden die Frage nach dem Einfluss von KI auf die Gesellschaft aufwerfen. Im Fall von Klarna führt der KI-Agent nicht direkt zu Entlassungen, da das Unternehmen den Kundenservice ausgelagert hat.
"Wir haben uns entschieden, diese Statistiken zu veröffentlichen, um das Bewusstsein für KI zu schärfen und einen proaktiven Ansatz zu fördern. Entscheidungsträger auf der ganzen Welt sollen erkennen, dass dies nicht nur 'in der Zukunft' liegt, sondern bereits jetzt geschieht", schreibt Siemiatkowski.
Klarna schätzt, dass der Assistent im Jahr 2024 zu einer Gewinnsteigerung von 40 Millionen US-Dollar führen wird.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) schätzt, dass KI weltweit bis zu 40 Prozent der Arbeitsplätze beeinflussen könnte, in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften sogar bis zu 60 Prozent. Die Auswirkungen könnten jedoch nicht unbedingt in einem Verlust von Arbeitsplätzen bestehen, sondern auch in einer Veränderung der Arbeitsaufgaben und der Qualität der Arbeit, wie die OECD betont.
Sam Altman, CEO von OpenAI, erwartet, dass die Auswirkungen von KI auf den Arbeitsmarkt schnell eintreten werden. Er ist jedoch zuversichtlich, dass sich die Menschheit anpassen und "neue Wege zur Erfüllung" finden wird.