- Bericht des Wall Street Journal ergänzt
Aktualisiert am 6. Mai 2023:
Auch das Wall Street Journal berichtet über "Project Magi", das die Google-Suche "visueller, snackbarer, persönlicher und menschlicher" machen und von Googles traditioneller Strategie der "10 blauen Links" wegführen soll. Die neue Suche soll insbesondere dann helfen, wenn es "keine richtige Antwort" gibt.
Neben ChatGPT wird Googles Geschäftsmodell durch Suchfunktionen in Apps wie TikTok und Instagram bedroht, die etwa Lebensberatung oder Restaurantempfehlungen anbieten. Die Zahl der aktiven traditionellen Webseiten stagnierte in den vergangenen Jahren.
Google wolle unter anderem mehr Social-Media-Inhalte in die Suchergebnisse integrieren. In dem internen Dokument, das dem Wall Street Journal vorliegt, heißt es, Google müsse seine eigene Definition von vertrauenswürdigen Inhalten "verfeinern". Um das Vertrauen in die Inhalte zu stärken, will Google laut dem Dokument Attribution anbieten und Werkzeuge für die Literacy zur Verfügung stellen.
Originalartikel vom 17. April 2023:
"Search Wars": Googles Projekt Magi soll ab Mai ausrollen
Samsung denkt über Bing als Standardbrowser nach und erhöht damit den Druck auf Google, das mit Projekt Magi in die Suchmaschinen-Zukunft sprintet.
Projekt Magi heißt Googles Projekt für die nahe Zukunft der Suchmaschine, berichtet die New York Times nach Einsicht in interne Dokumente. Mehr als 160 Angestellte sollen Vollzeit an Magi arbeiten, das neue KI-Funktionen in die bestehende Suchmaschine integrieren soll.
Magi-Update für Google-Suche ab Mai
Was Google im Detail mit Magi vorhat, geht aus dem NYT-Bericht nicht hervor. Klar ist, dass Magi ein Update für die bestehende Suche sein wird, das das Werbegeschäft mit Suchanzeigen nicht gefährdet, gleichzeitig aber die Suchmaschine dialogfähig im Stil eines Chatbots machen soll. Nach dem Magi-Update soll die Google-Suche auch Code-Fragen beantworten können und Code-Fähigkeiten besitzen.
Das Magi-Update soll zunächst für eine Million Nutzerinnen und Nutzer in den USA ausgerollt werden. Die ersten Funktionen sollen im Mai eingeführt werden, weitere sollen im Herbst folgen.
Eine Google-Sprecherin äußert sich nicht explizit zum Magi-Leak, bestätigt aber, dass bald neue KI-Funktionen in der Suche eingeführt werden sollen.
Googles Such-Zukunft
Außerdem soll Google an einer völlig neuen Suchmaschine arbeiten: Sie soll lernen, was Nutzerinnen und Nutzer wollen, eine Vorauswahl an Informationen anbieten und über mehrere Instanzen hinweg Dialoge zu Suchthemen führen können.
Die neue Suchmaschine soll sich "wie ein Gespräch mit einer hilfreichen Person" anfühlen, so die NYT. Einen Zeitplan für die Veröffentlichung gibt es noch nicht.
Weitere in der Entwicklung befindliche KI-Software ist "GIFI", eine Bild-KI, die Bilder in der Google-Bildsuche generiert, und "Tivoli Tutor", ein Chatbot zum Sprachlernen.
"Searchalong" ist ein Chatbot im Chrome-Browser, der Fragen im Kontext von Suchanfragen und Webseiten beantworten kann, etwa zu Aktivitäten in der Umgebung eines AirBnB-Standorts. Ob, wann und in welcher Form diese Produkte erscheinen werden, ist nicht bekannt.
Samsung droht mit Bing-Default
Panik bei Google soll die Überlegung von Samsung ausgelöst haben, künftig Bing statt der Google-Suche als Standardbrowser auf Samsung-Smartphones zu verwenden. Google geht angeblich davon aus, dass Microsofts Chatbot-Suche den Ausschlag für diese Überlegungen gegeben hat, bestätigt ist dies jedoch nicht.
Möglicherweise nutzt Samsung die Entwicklungen auf dem Suchmaschinenmarkt, um bessere Konditionen für Verträge mit Google als Standardsuchmaschine auszuhandeln. Google und Samsung sind weiterhin im Gespräch und die Partnerschaft könnte fortgesetzt werden.
Samsung ist der größte und wichtigste Hersteller von Android-Smartphones und bringt jährlich mehr als 200 Millionen Smartphones mit dem eigenen Samsung-Browser auf den Markt.