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Nach der Veröffentlichung des KI-Sprachmodells Llama 3 will Meta in den kommenden Jahren massiv in noch fortschrittlichere KI-Modelle und -Dienste investieren, um die weltweit größten und leistungsfähigsten KI-Dienste zu entwickeln. Wann das Unternehmen damit Geld verdienen will, steht wie beim Metaverse in den Sternen.

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Meta treibt die Entwicklung seiner KI-Technologien und -Dienste mit Nachdruck voran. CEO Mark Zuckerberg sagte während der jüngsten Telefonkonferenz zu den Quartalszahlen, dass das Unternehmen an einer Reihe verschiedener KI-Dienste arbeitet, darunter Meta AI, ein KI-Assistent, der Fragen über alle Meta-Apps und -Brillen hinweg beantworten kann.

Vor kurzem hat Meta eine neue Version des Assistenten veröffentlicht, die nun auf dem neuesten Sprachmodell Llama 3 basiert. Die Einführung von Meta AI mit Llama 3 verlaufe gut und Dutzende Millionen Menschen hätten den Dienst bereits ausprobiert, so Zuckerberg. Meta AI sei derzeit der intelligenteste kostenlose KI-Assistent.

Meta hat kürzlich eine tiefere Integration von generativer KI in seine Apps in den USA und mehr als einem Dutzend anderer Länder vorgestellt. Nutzerinnen und Nutzer können den KI-Assistenten von Meta in der Suche, im Newsfeed und in Gruppen auf Facebook verwenden.

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Mit der Meta-Smartbrille von RayBan können Menschen in den USA und Kanada den multimodalen KI-Assistenten von Meta für alltägliche Aufgaben nutzen.

Wie kann man mit generativer KI Geld verdienen?

Zuckerberg sagte, dass die von Meta veröffentlichten Sprachmodelle mit 8 und 70 Milliarden Parametern die besten ihrer Klasse seien. Das Unternehmen trainiere derzeit ein Modell mit mehr als 400 Milliarden Parametern, das bei mehreren Benchmarks branchenführend zu sein scheint.

Das erklärte Ziel von Meta sei es, in den kommenden Jahren erheblich mehr zu investieren, um noch fortschrittlichere Modelle und die weltweit größten KI-Dienste zu entwickeln.

Der Aufbau einer führenden KI werde jedoch ein größeres Unterfangen sein als andere Erfahrungen, die Meta seinen Anwendungen hinzugefügt hat, und werde wahrscheinlich mehrere Jahre in Anspruch nehmen, so Zuckerberg.

Im Klartext heißt das: Meta weiß nicht, wann und wie es mit generativer KI Geld verdienen wird. Zuckerberg setzt darauf, dass die Open-Source-Veröffentlichung der Llama-Modelle langfristig die Infrastruktur- und Entwicklungskosten von Meta senkt.

Empfehlung

Als weitere Monetarisierungsoptionen nannte Zuckerberg die Skalierung von Business Messaging, die Einführung von Werbung oder bezahlten Inhalten in KI-Interaktionen und die Möglichkeit, für die Nutzung größerer KI-Modelle und den Zugang zu mehr Rechenleistung zu bezahlen.

KI verbessere auch das Engagement in Apps, was dazu führe, dass wir mehr Werbung sehen und die Werbung direkt verbessern, um einen größeren Mehrwert zu bieten.

Fortschritte gebe es zudem bei den KI-Empfehlungssystemen des Unternehmens. Rund 30 Prozent der Beiträge im Facebook-Feed und erstmals mehr als 50 Prozent der Inhalte auf Instagram werden inzwischen von KI-Empfehlungssystemen geliefert. Meta hat kürzlich einen eigenen Prozessor vorgestellt, der genau diese Systeme effizienter ausführen soll.

Die nächste große Wette

Die Börse reagierte sehr kritisch auf die Quartalszahlen von Meta und Zuckerbergs Zukunftsaussichten, obwohl der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 27 Prozent auf 36,5 Milliarden Dollar gestiegen ist. Nachbörslich verlor die Meta-Aktie bereits 15 Prozent und befindet sich weiter auf Talfahrt. Aufgrund des KI-Hypes hatte die Aktie allerdings zuvor seit Jahresbeginn übertrieben zugelegt.

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Meta-CEO Zuckerberg dürfte diese Reaktion antizipiert haben: Bereits in der Telefonkonferenz erwähnte er, dass es "historisch gesehen in dieser Phase unseres Produkt-Playbooks - wenn wir in die Skalierung eines neuen Produkts investieren, es aber bisher nicht monetarisieren - eine hohe Volatilität in unserer Aktie gibt."

Vielleicht ist die Skepsis der Investoren berechtigt. Vor KI schwamm Meta ganz oben auf der Hype-Welle des Metaverse und hat bis heute Milliarden mit der Technologie verloren. Die in der Vergangenheit ausgerufenen Zehn-Jahres-Pläne hätten längst signifikante Umsätze abwerfen sollen. Auch Apple konnte den Markt für VR- und AR-Brillen bisher nicht beleben.

Ebenso ungewiss scheint die Zukunft der generativen KI, wenn es darum geht, im großen Stil Geld zu verdienen. Auch Branchenkollegen wie Microsoft, OpenAI und Google verlieren derzeit Milliarden mit der Technologie.

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Zusammenfassung
  • Meta treibt die Entwicklung seiner KI-Dienste wie den Assistenten Meta AI mit dem Sprachmodell Llama 3 voran. CEO Mark Zuckerberg kündigte erhebliche Investitionen an, um in den kommenden Jahren die weltweit größten und leistungsfähigsten KI-Dienste zu entwickeln.
  • Wie Meta langfristig mit generativer KI Geld verdienen will, ist unklar. Als Optionen nannte Zuckerberg die Senkung der Infrastruktur- und Entwicklungskosten durch Open-Source-Veröffentlichungen, Werbung und bezahlte Inhalte in KI-Interaktionen sowie Gebühren für die Nutzung größerer Modelle.
  • Trotz einer Umsatzsteigerung von 27 Prozent im Vergleich zum Vorjahr reagierte die Börse kritisch auf die Quartalszahlen von Meta und Zuckerbergs KI-Pläne. Auch andere Unternehmen wie Microsoft, OpenAI und Google verlieren derzeit Milliarden mit generativer KI, deren wirtschaftliche Zukunft ungewiss scheint.
Quellen
Online-Journalist Matthias ist Gründer und Herausgeber von THE DECODER. Er ist davon überzeugt, dass Künstliche Intelligenz die Beziehung zwischen Mensch und Computer grundlegend verändern wird.
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