Meta und IBM haben eine Koalition von mehr als 50 KI-Unternehmen und Forschungseinrichtungen gegründet, um die offene KI-Entwicklung zu fördern und sich von OpenAI und ChatGPT abzugrenzen.
Die KI-Allianz, zu deren namhaften Mitgliedern unter anderem AMD, Intel, Oracle, die Cornell University und die National Science Foundation gehören, bündelt Ressourcen, um "offene Innovation und offene Wissenschaft" im Bereich der Künstlichen Intelligenz zu unterstützen.
Auch das Stable-Diffusion-Unternehmen Stability AI, Sony und andere renommierte Universitäten wie Harvard, Tokio, ETH Zürich und Yale treten der Allianz bei.
Interessant ist die Beteiligung von Advanced Micro Devices (AMD), dem Chiphersteller, der Nvidias Dominanz bei KI-Chips aufbrechen will. AMD würde ein offenes KI-Ökosystem mit seiner eigenen Hardware unterstützen, so Forrest Norrod, Executive Vice President und General Manager der Data Center Group von AMD.
AMD möchte diese Woche neue KI-Hardware vorstellen, die eine "starke Alternative" zu den Angeboten von Nvidia sein soll, sagt Norrod. Nvidia gehört nicht zur AI Alliance.
Kollaborativer Ansatz für Open-Source-KI
Besonderen Wert legt die Allianz auf den Open-Source-Ansatz. Ziel sei es, ein inklusiveres und kooperativeres KI-Ökosystem zu schaffen, in dem Fortschritte in der KI von einer breiteren Gemeinschaft geteilt und darauf aufgebaut werden können.
Der Open-Source-Ansatz beinhaltet den freien Austausch von Technologie und die Zusammenarbeit zwischen großen Technologieunternehmen, akademischen Einrichtungen und einer Gemeinschaft unabhängiger Programmierer, so die Allianz.
Dieses Modell stehe im Gegensatz zu proprietären KI-Modellen wie ChatGPT von OpenAI, das für seinen geschlossenen Ansatz und den eingeschränkten Zugang zu seiner zugrundeliegenden Technologie kritisiert wurde.
Es gibt aber auch gute Argumente für das geschlossene System - allen voran die Wirtschaftlichkeit, aber auch im Bereich der Sicherheit.
Versammlung der Abgehängten?
Die AI Alliance kann als direkte Reaktion auf den wachsenden Einfluss von Organisationen wie OpenAI und Microsoft gesehen werden, die mit ihren KI-Modellen einen Großteil des aktuellen KI-Marktes dominieren.
Einerseits durch eigene Anwendungen wie ChatGPT und DALL-E 3, andererseits durch weit verbreitete Programmierschnittstellen, die von anderen KI-Unternehmen für ihre Anwendungen genutzt werden.
Meta ist mit seinem Open-Source-Modell Llama zwar in der Entwicklerszene populär, aber noch weit von der Marktdurchdringung von OpenAI und Microsoft entfernt. Auch Google konnte der Microsoft-OpenAI-Allianz bisher nichts entgegensetzen.
Durch die Förderung von Open-Source-KI will die AI Alliance dem Einfluss von Organisationen wie OpenAI entgegenwirken und sicherstellen, dass das KI-Ökosystem offen und kooperativ bleibt.
Dies könne zu vielfältigeren und innovativeren KI-Lösungen sowie zu mehr Transparenz und Verantwortlichkeit bei der Entwicklung und Implementierung von KI-Technologien führen.
"Wer glaubt, dass die Zukunft der KI von zwei, drei oder fünf Institutionen bestimmt wird, liegt falsch", sagt Darío Gil, IBM Senior Vice President und Leiter von IBM Research. "Ich hoffe, dass es mehr Klarheit und Vertrauen gibt, dass die Welt der offenen Innovation eine Welt ist, auf die man setzen sollte."