Meta macht's wie Apple: Keine neuen KI-Modelle mehr für die EU
Kurz & Knapp
- Meta wird sein neues multimodales KI-Modell und zukünftige KI-Modelle aufgrund angeblicher regulatorischer Unsicherheiten in der EU nicht für europäische Kunden anbieten. Das betrifft auch Produkte wie Smartphones und Smart Glasses, in die die Modelle integriert werden sollen.
- Eine textbasierte Version von Metas größtem Llama-3-Modell wird Ende Juli in der EU verfügbar sein, aber zukünftige Llama-4-Modelle werden trotz Open-Source-Lizenz nicht für EU-Unternehmen nutzbar sein. Auch außereuropäische Dienste, die auf Llama basieren, können möglicherweise nicht in der EU angeboten werden.
- Meta verschärft damit den Konflikt mit EU-Datenschützern, die das Training mit Daten von EU-Kunden ohne explizites Opt-in blockieren. Die Entscheidung folgt einer ähnlichen Ankündigung von Apple im vergangenen Monat.
Meta wird sein neues multimodales KI-Modell und zukünftige KI-Modelle aufgrund angeblicher regulatorischer Unsicherheiten in der EU nicht für europäische Kunden anbieten.
Meta will in den kommenden Monaten ein multimodales Llama-Modell auf den Markt bringen, allerdings nicht in der EU. Das teilte die Firma Axios in einer Stellungnahme mit. Als Grund nannte Meta "die Unvorhersehbarkeit der europäischen Regulierungslandschaft". Auch der Assistent Meta AI soll zunächst in der EU erscheinen.
Meta will die multimodalen Modelle, die Video, Audio, Bilder und Text verarbeiten können, in seine eigenen Produkte integrieren, darunter Smartphones und die Meta Ray-Ban Smart Glasses. Das dürfte bedeuten, dass auch diese Produkte nicht oder nur in reduzierter Form in der EU erhältlich sein werden.
Eine textbasierte Version seines größten Llama-3-Modells, das Ende Juli veröffentlicht werden soll, wird in der EU noch verfügbar sein.
Zukünftige Llama-4-Modelle werden, obwohl sie unter einer Open-Source-Lizenz veröffentlicht werden sollen, für EU-Unternehmen nicht nutzbar sein. Es ist auch möglich, dass außereuropäische Dienste, die auf Llama basieren, nicht in der EU angeboten werden können.
Meta spitzt KI-Konflikt zu
Meta verschärft damit seinen Konflikt mit den EU-Datenschützern, die dem Unternehmen das Training mit Daten von EU-Kunden ohne explizites Opt-in untersagt haben. Laut Meta wurden die EU-Behörden Monate im Voraus über die Pläne informiert und das minimale Feedback wurde vom Unternehmen berücksichtigt.
Zuvor hatte Meta eine groß angelegte Eu-Nutzerdatensammelaktion mit Opt-Out gestartet - Nutzerinnen und Nutzer konnten dem KI-Training mit ihren Daten nicht direkt widersprechen, sondern mussten dies umständlich über ein Formular tun. Die Datenschützer von Noyb prangerten unter anderem dieses Vorgehen an und fanden Gehör bei den EU-Aufsichtsbehörden.
Ein Meta-Vertreter erklärte gegenüber Axios, dass das Training mit europäischen Daten entscheidend sei, um sicherzustellen, dass die Produkte die regionale Terminologie und Kultur angemessen widerspiegeln. Konkurrenten wie OpenAI und Google trainierten ebenfalls mit europäischen Nutzerdaten, so Meta - was stimmt, aber diese Praxis wurde weder von den Nutzern noch von den Behörden ausdrücklich genehmigt.
Die Entscheidung von Meta folgt einer ähnlichen Ankündigung von Apple im vergangenen Monat, die Apple-Intelligence-Funktionen aufgrund regulatorischer Bedenken nicht in der EU anzubieten.
Beide Unternehmen gehen davon aus, dass das Vorhalten ihrer Technologie ein probates Druckmittel ist, um die EU-Gesetzgebung in ihrem Sinne zu biegen. Ein Problem dabei ist sicherlich, dass es innerhalb der EU keine konkurrenzfähigen Alternativen gibt. Die US-Technologiekonzerne wittern daher eine mögliche Abhängigkeit und wollen ihren Willen so früh wie möglich durchsetzen.
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