Künstliche Intelligenz

Microsoft CTO: Wer in Zukunft mitreden will, muss KI verstehen

Matthias Bastian
Microsofts Technikchef Kevin Scott wünscht sich Bürger, die KI gut genug verstehen, um mitzureden.

Microsofts Technikchef Kevin Scott wünscht sich Bürger, die KI gut genug verstehen, um mitzureden.

Wenn KI die Welt verändert, wer bestimmt dann, was verändert wird, in welchem Tempo und von wem? Wer kennt und benennt Vor- und Nachteile? Wer stößt Debatten an?

Microsofts CTO Kevin Scott wünscht sich, dass die Bürger am Entwicklungsprozess teilhaben: "Ich denke, um ein gut informierter Bürger im 21. Jahrhundert zu sein, muss man ein wenig über dieses Zeug (KI) wissen, weil man an den Debatten teilnehmen will", sagt Scott.

Man wolle nicht zu jener Gruppe gehören, der KI zustößt, sondern ein aktiver Teilnehmer am gesamten Ökosystem sein.

Einfach sei das nicht, räumt Scott ein, selbst wenn man ein Mensch mit technischem Wissen und Hintergrund sei. Sogar für KI-Praktiker sei es eine Herausforderung, mit der Entwicklung Schritt zu halten.

KI ist Mathe und Mathe ist doof

Hinzu kommt, dass Künstliche Intelligenz sperrig ist: Man kann sie nicht in die Hand nehmen und bedienen, sie ist mathematisch abstrakt, komplex und die wichtigsten Prozesse stecken in einer Black Box.

Es bleiben mitunter verblüffende oder bedrohliche Ergebnisse, bei denen Fragen nach dem genauen Warum und Wie eine untergeordnete Rolle spielen. Im Vordergrund steht, was passiert ist.

"Die Landschaft entwickelt sich wirklich schnell", sagt Scott. Es sei die Pflicht von KI-Informierten, andere Menschen aufzuklären über die Möglichkeiten der Technologie und ihre Arbeit zugänglich zu machen. Sie müssten offen über die Nachteile sprechen.

Er sei "vorsichtig optimistisch", so Scott, dass die Menschheit KI letztlich für das Gute einsetzt statt für Unterdrückung und Diskriminierung.

"Ich glaube, wenn man Menschen Werkzeuge zur Verfügung stellt, wird die überwiegende Mehrheit sie positiv einsetzen, das sollte man fördern und sich überlegt gegen negative Konsequenzen schützen", sagt Scott.

Microsoft stellte Ende 2018 ethische Leitlinien für den Umgang mit KI-gestützter Gesichtsanalysetechnologie vor, die in den nächsten Wochen in die Arbeitsprozesse des Unternehmens implementiert werden sollen. Im Unterschied zu Google verkauft Microsoft KI-Technologie an das US-Militär.

Quelle: Venturebeat

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