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Microsoft hat mit TinyTroupe eine experimentelle Open-Source-Bibliothek veröffentlicht, die es ermöglichen soll, menschliches Verhalten in virtuellen Umgebungen zu simulieren.

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TinyTroupe bietet dafür vielfältige Anwendungsmöglichkeiten: So lässt sich etwa die Wirkung von digitaler Werbung vorab mit einem simulierten Publikum testen, bevor Werbebudgets investiert werden. Auch können Systeme wie Suchmaschinen, Chatbots oder KI-Assistenten mit simulierten Nutzereingaben getestet und die Ergebnisse automatisch ausgewertet werden.

Ein weiteres Einsatzgebiet ist laut Microsoft die Generierung von realistischen synthetischen Daten, die zum Training von Machine-Learning-Modellen oder für Marktanalysen verwendet werden können. Zudem kann TinyTroupe Projekt- oder Produktideen aus der Perspektive bestimmter Zielgruppen wie Ärzt:innen, Anwält:innen oder wissenschaftlichen Mitarbeitenden bewerten.

Auch für virtuelles Brainstorming eignet sich die Bibliothek angeblich. Unternehmen könnten so Feedback zu Produktideen oder Features sammeln, ohne teure Fokusgruppen engagieren zu müssen.

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KI-gestützte Agenten simulieren menschliches Verhalten

Technisch basiert TinyTroupe auf großen Sprachmodellen wie GPT-4 von OpenAI. Damit lassen sich in der Bibliothek sogenannte TinyPersons füttern - KI-gestützte Agenten mit individuellen Persönlichkeiten, Interessen und Zielen. Diese können in virtuellen TinyWorld-Umgebungen miteinander interagieren, sich unterhalten und Aufgaben ausführen.

Konversationsprotokoll: Entwicklungsdialog zwischen Teammitgliedern über KI-Features für Microsoft Word mit Fokus auf kontextbezogene Schreibassistenz.
In einem Beispiel der Entwickler:innen denken KI-Expert:innen über neue KI-gestützte Funktionen für Microsoft Word nach. | Bild: Microsoft

Laut Microsoft liegt der Fokus von TinyTroupe im Gegensatz zu anderen spieleähnlichen Simulationsansätzen auf Produktivität und Geschäftsszenarien. Die Bibliothek soll Erkenntnisse über menschliches Verhalten liefern, statt es direkt zu unterstützen, wie es etwa KI-Assistenten tun. Entsprechend bietet TinyTroupe spezielle Mechanismen, die nur in einem Simulationskontext sinnvoll sind.

Auf GitHub stellt Microsoft mehrere Beispiele vor, die das Potenzial von TinyTroupe demonstrieren. In einem Szenario führt ein simulierter Unternehmensberater ein Gespräch mit einem virtuellen Banker, um Informationen über mögliche Projekte zu sammeln.

Ein anderes Beispiel zeigt, wie aus den Präferenzen einzelner simulierter Nutzer:innen automatisch die beste Option für eine Online-Werbeanzeige ermittelt werden kann.

Microsoft sucht Feedback von der Community

Microsoft weist darauf hin, dass sich TinyTroupe, das aus einem internen Hackathon hervorgegangen ist, noch in einem frühen Entwicklungsstadium befindet und sich die Programmierschnittstelle häufig ändern kann. Die Bibliothek ist noch nicht für den professionellen Einsatz geeignet.

Empfehlung

Erst kürzlich haben KI-Forscherinnen und -Forscher in einem anderen Experiment gezeigt, dass KI-Systeme auf der Basis von Interviewtranskripten die interviewte Person innerhalb gewisser Grenzen glaubwürdig simulieren können.

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Zusammenfassung
  • Microsoft hat mit TinyTroupe eine Open-Source-Bibliothek zur Simulation menschlichen Verhaltens in virtuellen Umgebungen veröffentlicht.
  • TinyTroupe basiert auf großen Sprachmodellen wie GPT-4o und ermöglicht die Erstellung von KI-Agenten namens TinyPersons mit individuellen Persönlichkeiten und Zielen. Diese können in virtuellen TinyWorld-Umgebungen interagieren und Aufgaben ausführen.
  • So können etwa die Wirkung von Werbung getestet, Systeme wie Suchmaschinen oder Chatbots mit simulierten Benutzereingaben überprüft und synthetische Daten für maschinelles Lernen generiert werden.
Quellen
Jonathan ist Technikjournalist und beschäftigt sich stark mit Consumer Electronics. Er erklärt seinen Mitmenschen, wie KI bereits heute nutzbar ist und wie sie im Alltag unterstützen kann.
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