Patchwork soll das erste einer Reihe von Storytelling-Werkzeugen von Midjourney werden. Fans warten aber eigentlich auf andere Updates.
Während der wöchentlichen "Office Hours" hat Midjourney ein neues Tool namens "Patchwork" vorgestellt, das ab sofort Nutzer:innen zur Verfügung stellen soll. Es ist das erste einer Reihe von Storytelling-Werkzeugen basierend auf Text- und Bildgeneratoren, mit dem Nutzer:innen allein oder mit anderen visuell zusammenhängende Welten erstellen können.
Patchwork ist eine kollaborative, KI-gestützte, unendliche Leinwand zum Erschaffen fiktiver Welten. Es kann Ihnen dabei helfen, von vagen Story-Ideen zu vollständigeren Ideen zu gelangen, mit anderen Leuten zusammenzuarbeiten, um gemeinsam ein kohärentes Setting zu schaffen, und sogar seltsame, collagenartige visuelle Geschichten aus kleinen Bild- und Textfetzen zusammenzustellen.
David Holz auf Discord
Präsentiert wurde Patchwork in einem X-Livestream von Max Kreminski, dem Leiter des Storytelling-Labs bei Midjourney. Bei Patchwork handele es sich zwar um das erste veröffentlichbare Produkt, befinde sich jedoch noch zunächst in einer Forschungsvorschau und sei daher noch nicht vollständig fehlerfrei.
Patchwork besteht aus einer unendlichen Leinwand und erinnert damit etwas an die Oberfläche des 2022 veröffentlichten DALL-E 2 von OpenAI. In dieser lassen sich "Scraps" (Schnipsel) erstellen.
Dafür stehen in einer Seitenleiste auf der linken Seite verschiedene Werkzeuge bereit, mit denen sich Entitäten in den Kategorien Charaktere, Events, Orte, Gegenstände, Fraktionen oder Sonstiges generieren lassen. Bei der Formulierung von Namen und Textbeschreibungen hilft ein Sprachmodell.
Jedes Whiteboard ist durch sogenannte Portale mit anderen Instanzen verknüpft. Bei der Erstellung einer neuen wird eine grundlegende Beschreibung der neuen Welt sowie anhand verschiedener Beispielbilder Stile festgelegt. Dabei spielt auch das Personalisierungsfeature eine Rolle, das Midjourney vor einigen Monaten eingeführt hatte.
Das Whiteboard besteht zunächst aus den im Initialisierungsprozess festgelegten Bildern sowie der Textbeschreibung, die sich ebenfalls als Notiz beliebig auf der Fläche verschieben lässt. Die Bilder dienen in allen zukünftigen Generationen als Stylereferenz.
Erstellte Welten können standardmäßig von allen anderen Nutzer:innen eingesehen und bearbeitet werden, in den Einstellungen jedoch auch privat oder in einen Lesemodus schalten. Zwischenstände lassen sich speichern und laden. Midjourney appelliert an die Community, die Kreationen anderer in öffentlichen Welten zu respektieren und nicht zu zerstören.
Große Veröffentlichungen stehen noch aus
In einer Office-Hours-Ausgabe im September hatte Midjourney einige Neuerungen für die nähere Zukunft versprochen, von denen die meisten noch auf ihre Veröffentlichung warten: darunter ein 3D-System, v7 sowie die Möglichkeit, acht Bilder auf einmal zu generieren.
Auch ein Videomodell befindet sich in der Entwicklung, das laut CEO David Holz neben dem v7-Bildmodell mit einem verbesserten Promptverständnis nach Weihnachten erscheinen soll. Ein Editor für hochgeladene Bilder ist seit Oktober verfügbar.
Nutzer:innen sollen laut Holz außerdem zwischen verschiedenen Personalisierungsprofilen wechseln und mehrere Referenzbilder auf Boards hochladen können. Holz verriet auch, dass man an mehreren Hardware-Projekten arbeitet und diesen Bereich sehr ernst nimmt.
Patchwork, derzeit noch in einem sehr unpolierten Zustand, klingt nach dem perfekten Begleiter für Pen-and-Paper-Rollenspielende, könnte unter anderem aber auch für Autor:innen, Game und Marken-Designer:innen oder Filmemacher:innen interessant sein.
Patchwork lässt sich über patchwork.midjourney.com ausprobieren, dafür braucht es jedoch eine kostenpflichtige Mitgliedschaft. Zunächst in den Einstellungen ein Google-Konto zum Login in den Patchwork-Prototyp verknüpfen. Eine detaillierte Anleitung stellt Midjourney auf dieser Webseite bereit.