- News Corp Anklage hinzugefügt
Update vom 22. Oktober 2024
Die News Corp-Tochterunternehmen Dow Jones (Parent des Wall Street Journals) und NYP Holdings haben eine Klage wegen Urheberrechts- und Markenverletzung gegen die KI-gestützte Suchmaschine Perplexity eingereicht. Der Vorwurf: Massive Urheberrechtsverletzungen durch die Nutzung von Inhalten ohne Erlaubnis oder Vergütung. Die Kläger fordern die Entfernung ihrer Inhalte aus dem Perplexity-Index sowie enorme Schadensersatzzahlungen. News Corp-CEO Robert Thomson kritisiert den "Missbrauch geistigen Eigentums" und betont: "Wir müssen die Inhalte-Kleptokratie herausfordern." Er kündigt an, auch gegen andere KI-Unternehmen vorzugehen. News Corp selbst einen Deal mit OpenAI abgeschlossen.
Ursprünglicher Artikel vom 15. Oktober 2024
Die New York Times geht juristisch gegen das KI-Startup Perplexity vor. Der Verlag wirft dem Unternehmen vor, seine Inhalte ohne Erlaubnis für KI-gestützte Suchergebnisse zu verwenden.
Die New York Times (NYT) hat dem KI-Startup Perplexity eine Unterlassungsaufforderung zugestellt. Darin verlangt der Verlag, dass das Unternehmen den Zugriff auf und die Nutzung seiner Inhalte einstellt. Dies geht aus einem Schreiben hervor, das dem Wall Street Journal vorliegt.
In der Unterlassungsaufforderung wirft die NYT Perplexity vor, ihre Inhalte ohne Genehmigung für die Erstellung von KI-generierten Zusammenfassungen und anderen Ausgaben zu verwenden. Dies verletze die Rechte des Verlags nach dem Urheberrechtsgesetz.
"Perplexity und seine Geschäftspartner haben sich durch die unautorisierte Nutzung des ausdrucksvollen, sorgfältig recherchierten und redigierten Journalismus der Times ohne Lizenz ungerechtfertigt bereichert", heißt es in dem Schreiben.
Die NYT fordert Perplexity auf, Informationen darüber bereitzustellen, wie das Start-up trotz der Schutzmaßnahmen des Verlags auf dessen Website zugreift. Verlage können in ihren Websites Code einbauen ("robots.txt"), der anzeigt, dass sie nicht gescrapt werden möchten.
Perplexity hatte dem Verlag zuvor zugesichert, keine "Crawling"-Technologie mehr einzusetzen, die solche Richtlinien ignoriert. Dennoch tauchten laut dem Wall Street Journal NYT-Inhalte weiterhin in den Suchergebnissen von Perplexity auf, als der Verlag am 2. Oktober die Unterlassungsaufforderung verschickte.
Perplexity weist Vorwürfe zurück
Perplexity-CEO Aravind Srinivas weist die Vorwürfe zurück. "Wir sind sehr daran interessiert, mit jedem einzelnen Verlag zusammenzuarbeiten, einschließlich der New York Times", sagt er in einem Interview. "Wir haben kein Interesse daran, jemandes Gegner zu sein."
Srinivas betonte, dass Perplexity die Bemühungen der NYT, das Crawling ihrer Website zu blockieren, nicht ignoriere. Das Unternehmen plane, bis zur von der NYT gesetzten Frist am 30. Oktober auf die rechtliche Aufforderung zu antworten.
Auch andere Verlage wie Forbes und Condé Nast haben dem Start-up vorgeworfen, ihr Material ohne Erlaubnis für KI-gestützte Suchergebnisse zu verwenden.
New York Times gegen KI-Anbieter
Die NYT hat bereits eine Urheberrechtsklage gegen OpenAI und Microsoft eingereicht. Der Verlag wirft den Unternehmen vor, Millionen seiner Artikel ohne Lizenz zum Training von KI-Modellen verwendet zu haben. Die Zeitung spricht von "Schäden in Milliardenhöhe" und fordert die Vernichtung der mit ihren Artikeln trainierten KI-Modelle.
OpenAI weist die Vorwürfe zurück und behauptet, die NYT habe Prompts manipuliert, um gezielt Urheberrechtsverletzungen zu provozieren.
Perplexity hat bisher nur eine Handvoll Verträge mit einzelnen Verlagen abgeschlossen, die auf eine Beteiligung an Perplexitys zukünftigen Werbeeinnahmen abzielen. Einige Medienunternehmen behaupten, dass die von Perplexity angebotenen Konditionen weniger attraktiv sind als die acht- und neunstelligen Lizenzvereinbarungen, die von OpenAI angeboten werden. Allerdings ist die Lösung von Perplexity im Gegensatz zu den Einmalzahlungen von OpenAI skalierbar.
Unter dem Gesichtspunkt der Medienvielfalt sind beide Lösungen bedenklich, da hier einzelne Unternehmen über die Sichtbarkeit von Nachrichten entscheiden - in noch größerem Umfang, als es Google derzeit tut.
Perplexity plant, noch in diesem Monat Werbung unter seinen KI-generierten Antworten einzuführen. Das Unternehmen hat angekündigt, Werbeeinnahmen mit Verlagspartnern zu teilen, deren Inhalte es nutzt.