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OpenAI hat eine Stellungnahme zu der von der New York Times (NYT) eingereichten Klage wegen Urheberrechtsverletzung veröffentlicht, in der die Traditionszeitung OpenAI und Microsoft vorwirft, Millionen von NYT-Artikeln ohne Lizenz für das Training von KI-Modellen verwendet zu haben.

In der Stellungnahme wiederholt OpenAI den Vorwurf, die New York Times habe Prompts manipuliert, um gezielt Urheberrechtsverletzungen zu provozieren.

OpenAI bekräftigt zudem seine Position, dass das Training von KI-Modellen mit öffentlich zugänglichem Internetmaterial Fair Use sei.

Große KI-Modelle würden aus dem "riesigen menschlichen Wissensschatz" lernen, und jeder Trainingsinhalt sei nur ein "winziger" Beitrag zur Leistung des Modells. Die Artikel der New York Times seien für die Entwicklung des KI-Modells entsprechend nicht relevant.

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Die NYT geht jedoch davon aus, dass ihre Inhalte im Trainingsmaterial absichtlich übergewichtet wurden, um die Qualität der Textgenerierung zu erhöhen.

OpenAI will "ein guter Bürger sein"

Das den Verlagen angebotene Opt-Out-Verfahren, mit dem sie den Zugriff der OpenAI-Tools auf ihre Websites unterbinden können, sei in diesem Sinne ein Entgegenkommen. Für OpenAI sei es wichtiger, ein "guter Bürger" zu sein, als auf seinen Rechten zu bestehen.

OpenAI sagt, dass das Auswendiglernen oder "Wiederkäuen" von Inhalten durch seine LLMs, wie von der New York Times im Rechtsstreit veranschaulicht, ein "seltener Fehler" im Lernprozess ist, an dessen Behebung das Unternehmen arbeite. Bei den aktuellen Modellen habe man bereits "große Fortschritte" erzielt.

Diesen Fehler durch gezielte Prompts zu provozieren, sei zudem ein vorsätzlicher Verstoß gegen die Nutzungsbedingungen von OpenAI. Diese Aussage wurde bereits zuvor von Tom Rubin gemacht, der bei OpenAI für geistiges Eigentum und Inhalte zuständig ist.

New York Times soll intransparent agiert haben

Außerdem habe die New York Times "nicht die ganze Geschichte" erzählt: Die abgebrochenen Verhandlungen zwischen der NYT und OpenAI hätten sich auf die Darstellung von Echtzeit-Inhalten in ChatGPT bezogen.

Empfehlung

Die NYT habe mehr oder weniger beiläufig erwähnt, dass Artikelkopien in OpenAI-Sprachmodellen auftauchen könnten, habe aber auch auf wiederholte Nachfrage keine Beispiele zeigen wollen. OpenAI habe erst durch den NYT-Artikel von der Klage erfahren und sei "überrascht und enttäuscht" gewesen.

Bei den nun in der Anklage genannten Beispielen handele es sich um mehrere Jahre alte Artikel, die zudem auf verschiedenen Internetseiten zu finden seien. Hinzu kämen gezielt manipulierte Prompts mit exakten Artikelbeispielen, um das "Wiederkäuen" zu provozieren.

Selbst in diesem Szenario würden die OpenAI-Modelle jedoch nicht typischerweise Artikelkopien ausgeben. OpenAI geht daher davon aus, dass die New York Times das Modell angewiesen hat, die exakte Kopie zu generieren oder diese aus einer Vielzahl von Versuchen ausgewählt hat.

OpenAI betont seine Bemühungen, Nachrichtenorganisationen zu unterstützen und nennt Partnerschaften mit Associated Press, Axel Springer, dem American Journalism Project und der NYU als Beispiele.

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Ziel sei es, Produkte zur Unterstützung von Reportern und Redakteuren zu entwickeln, KI-Modelle mit historischen Inhalten zu trainieren und Inhalte in Echtzeit mit Quellenangabe in ChatGPT anzuzeigen.

OpenAI, Google und Apple sollen derzeit Gespräche mit zahlreichen Verlagen über die Nutzung von Inhalten für die Echtzeit-Darstellung und das KI-Training führen. Weitere Partnerschaften sollen in Kürze bekannt gegeben werden.

Neben Verlagen streiten auch zahlreiche Autoren, Programmierer oder Künstler mit den Anbietern generativer KI-Systeme. Der Vorwurf lautet stets, dass die Modelle ohne explizite Erlaubnis mit der Arbeit von Menschen trainiert wurden, deren Arbeit sie in Zukunft ersetzen könnten.

Laut OpenAI ist ChatGPT kein Ersatz für die Angebote der New York Times. Man hoffe weiterhin auf eine gute Zusammenarbeit in der Zukunft.

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Zusammenfassung
  • OpenAI reagiert auf die Klage der New York Times (NYT) wegen Urheberrechtsverletzung und betont, dass das Training von KI-Modellen mit öffentlich zugänglichem Material Fair Use ist.
  • OpenAI wirft der NYT vor, die Prompts manipuliert zu haben, um Urheberrechtsverletzungen zu provozieren.
  • Das Unternehmen betont seine Bemühungen, Nachrichtenorganisationen zu unterstützen, etwa durch Produkte zur Unterstützung von Reportern und Redakteuren.
Quellen
Online-Journalist Matthias ist Gründer und Herausgeber von THE DECODER. Er ist davon überzeugt, dass Künstliche Intelligenz die Beziehung zwischen Mensch und Computer grundlegend verändern wird.
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