Nvidia hat im Jahr 2024 eine Milliarde US-Dollar in 50 Start-up-Finanzierungsrunden und mehrere Unternehmensdeals investiert - eine deutliche Steigerung gegenüber 2023.
Der Halbleiterriese, der durch den Verkauf von KI-Beschleunigern mittlerweile 9 Milliarden Dollar angehä uft hat, investierte laut der Financial Times hauptsächlich in "Core-KI"-Unternehmen mit hohem Bedarf an Recheninfrastruktur, von denen viele selbst Käufer von Nvidia-Chips sind. 2023 investierte das Unternehmen 872 Millionen US-Dollar in 39 Start-up-Finanzierungsrunden.
Zu den wichtigsten Investitionen im Jahr 2024 gehörten laut Financial Times Beteiligungen an Elon Musks xAI sowie an den prominenten KI-Modellanbietern OpenAI, Cohere, Mistral und das die KI-Suche Perplexity. Das Unternehmen schloss 2024 auch mehr Übernahmen ab als in den vier Jahren zuvor zusammen, darunter die Übernahme von Run:ai, einer israelischen KI-Workload-Management-Plattform.
Wettbewerbsrechtliche Bedenken wegen Nvidias Marktdominanz
Die umfangreiche Investitionstätigkeit hat auch Bedenken über Nvidias Einfluss auf die KI-Branche geweckt. Der ehemalige FTC-Vorsitzende Bill Kovacic erklärte gegenüber der Financial Times, dass die Wettbewerbshüter "sehr daran interessiert" seien zu untersuchen, ob ein "dominantes Unternehmen, das solch große Investitionen tätigt", damit eine "Exklusivität" anstrebe.
Nvidia weist laut Financial Times jegliche Andeutung zurück, dass Finanzierungen an die Bedingung geknüpft seien, ihre Technologie zu nutzen. Das Unternehmen erklärt, es arbeite daran, "sein Ökosystem zu erweitern, großartige Unternehmen zu unterstützen und seine Plattform für alle zu verbessern". Unternehmen sollten "frei sein, unabhängige technologische Entscheidungen zu treffen".
Die Investitionen scheinen sich für einige Portfoliounternehmen auszuzahlen: CoreWeave, ein KI-Cloud-Computing-Dienstleister, der Anfang 2023 eine 100-Millionen-Dollar-Investition von Nvidia erhielt, bereitet nun einen Börsengang mit einer möglichen Bewertung von bis zu 35 Milliarden Dollar vor - ein deutlicher Anstieg gegenüber den etwa 7 Milliarden Dollar im Vorjahr. Mit Nebius hat Nvidia aber auch in einen konkurrierenden Anbieter investiert.
Einige der größten Kunden von Nvidia, darunter Microsoft, Amazon und Google, arbeiten derweil daran, ihre Abhängigkeit von Nvidias Grafikprozessoren zu verringern, indem sie ihre eigenen kundenspezifischen Chips entwickeln. Der größte Konkurrent von Nvidia, AMD, konnte bisher nur geringe Marktanteile gewinnen.