Künstliche Intelligenz wird die Bearbeitung von Fotos und Videos revolutionieren und demokratisieren. Eine neue Nvidia-Demo beweist das eindrucksvoll.
KI-Forscher von Nvidia stellen ein Deep-Learning-Verfahren vor, mit dem Bilder verändert oder repariert werden können. Fehlende Pixel oder ungewünschte Inhalte auf Fotos werden mit KI-generierten Bilddaten ergänzt oder übermalt: Aus einer unförmigen Nase wird so ein schickes Stupsnäschen und aus buschigen Augenbrauen ein feiner Lidstrich.
Der Effekt ist nicht auf Gesichter beschränkt, auch Landschaften und Räume können verändert werden. Menschen, Steine und ganze Brücken verschwinden aus Bildern, Regale werden neu sortiert. Der Anwender braucht keine Fähigkeiten im Grafikdesign, um die Bilder zu manipulieren: Er wischt einfach über die zu verändernde Bildstelle.
Die KI ergänzt die Pixel unabhängig von den eingelesenen Pixeln im Bild, das verbessert laut den Nvidia-Forschern das Ergebnis. Trainiert wurde das neuronale Netz mit mehr als 55.000 zufällig generierten Streifen und Löchern auf Bildern.
Weniger zu tun für Grafiker
Nvidia nennt das Verfahren recht deskriptiv "Bildbemalung". Es soll dank des KI-Einsatzes vergleichbare Lösungen am Markt deutlich übertreffen.
Wann und wie es in der Praxis ankommt, steht noch nicht fest. Nvidia stellt in Aussicht, dass es in Bildbearbeitungsprogramme integriert werden könnte. Grafikern könnten es viele Stunden Arbeit ersparen.
Das KI-Verfahren könnte laut Nvidia auch dabei helfen, Bilder ohne Detailverlust in einer höheren Auflösung auszugeben. Details zur technischen Umsetzung sowie die wissenschaftliche Veröffentlichung stehen hier.
Nvidia setzt sowohl bei Soft- als auch Hardware auf Künstliche Intelligenz: Auf einer selbst organisierten Fachkonferenz stellte das Unternehmen kürzlich den auf KI-Berechnungen spezialisierten DGX-2 Supercomputer vor. Gedacht ist er für Unternehmen und Forscher, die Künstliche Intelligenz trainieren wollen. Der Supercomputer kostet 400.000 US-Dollar.
Titelbild: Nvidia